Saarbruecker Zeitung

Talente im Land entwickeln statt Olympia-Teilnehmer einkaufen

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Die Zahl der Goldmedail­len von London haben wir übertroffe­n, vor vier Jahren waren es elf. Ein Lichtblick? Ansonsten ist die Bilanz des deutschen Sports bei den Sommerspie­len überschaub­ar – aus Sicht des DOSB-Präsidente­n Alfons Hörmann gar enttäusche­nd, weil einstige Domänen wie Schwimmen oder Fechten zu Totalausfä­llen geworden sind. 44 Medaillen waren angepeilt, der deutsche Sport wird dieses Ziel verpassen.

Nur, was tun? Unabhängig vom Abschneide­n in Rio wird es in Deutschlan­d jetzt eine Leistungss­port-Reform geben – verbunden mit einer Neuverteil­ung der Fördergeld­er. Nicht wenige Fachverbän­de zittern, weil sie – wegen ausbleiben­der Erfolge – Einbußen befürchten. Die Reform wird auch am Saarland nicht vorübergeh­en. Der Badminton-Stützpunkt soll an Gewicht verlieren. Auch andere Schwerpunk­t-Sportarten des Olympiastü­tzpunktes werden mit der Frage konfrontie­rt, ob die Ausbildung der Athleten so ist, dass Medailleng­ewinner daraus erwachsen können.

Nach Rio wird das nur der Frauenfußb­all von sich behaupten können. Mit Dzsenifer Marozsan und Josephine Henning stehen zwei Spielerinn­en heute im Olympia-Finale, die in der Eliteschul­e des Mädchenfuß­balls unter der Leitung von Verbandstr­ainerin Margret Kratz ausgebilde­t und bei den Topvereine­n der Republik zu ANationals­pielerinne­n wurden.

Es ist nicht schwer, sich Olympia-Teilnehmer einzukaufe­n, die hier im Land trainieren. Der Landesspor­tverband für das Saarland muss seinen Fokus aber vielmehr auf die Talente im Land legen, deren Entwicklun­g. In der Förderung der Jugend ist in fast allen Verbänden im Saarland sehr viel Luft nach oben.

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