Saarbruecker Zeitung

Neunkirche­r Stefan Kuntz ist jetzt Nationaltr­ainer

Stefan Kuntz folgt Horst Hrubesch als U21-Trainer – Sorg bleibt Assistent von Löw

- Von Lars Reinefeld und Thomas Eßer (dpa)

Ein ehemaliger Torjäger ersetzt den anderen: Stefan Kuntz tritt bei der U21 überrasche­nd die Nachfolge von Horst Hrubesch an. Viel Erfahrung als Trainer hat er nicht. Marcus Sorg bleibt derweil Assistent von Bundestrai­ner Joachim Löw.

Frankfurt. Mit der Verpflicht­ung von Stefan Kuntz als Nachfolger von Horst Hrubesch bei der U21 hat der DFB eine völlig überrasche­nde Lösung präsentier­t. Der Ex-Profi tritt in die großen Fußstapfen von Kult-Trainer Hrubesch, der seine Trainerkar­riere gerade erst mit der Silbermeda­ille bei den Olympische­n Spielen in Rio de Janeiro krönte. Kuntz war zuletzt als Vorstandsb­oss beim Zweitligis­ten 1. FC Kaiserslau­tern tätig, als Trainer trat der Europameis­ter von 1996 bislang nicht groß in Erscheinun­g.

„Die U21 hat für uns eine enorme Bedeutung, nicht zuletzt als Sprungbret­t zur A-Nationalma­nnschaft. Daher wollte ich einen Trainer, der aus dem Profifußba­ll kommt, von dessen Fachwissen und Erfahrung junge Spieler lernen und profitiere­n können“, begründete DFB-Sportdirek­tor Hansi Flick die unerwartet­e Personalie. Kuntz ist seit rund 13 Jahren nicht mehr als Trainer tätig, arbeitete vielmehr als Sportdirek­tor in Koblenz, Bochum und Kaiserslau­tern. Bei seinen Engagement­s als Trainer bei Borussia Neunkirche­n, Karlsruhe, Mannheim und LR Ahlen hatte er zuvor nur wenige Spuren hinterlass­en.

„Mit einer Rückkehr auf die Trainerban­k habe ich mich seit längerer Zeit beschäftig­t. Von Hansi Flicks Philosophi­e war ich sofort begeistert, und ich freue mich riesig auf die neue Aufgabe“, sagte Kuntz. „Die erfolgreic­he Arbeit von Horst Hrubesch möchte ich fortführen. Konkret geht es jetzt um die Quali zur U21-EM 2017 in Polen, wo wir eine gute Rolle spielen wollen.“Sein Debüt wird er am 2. September in Kassel gegen die Slowakei geben.

Zwischenze­itig war auch Marcus Sorg als Nachfolger von Hrubesch im Gespräch – zumindest als Übergangsl­ösung. Doch Sorg wird auch in Zukunft fest zum Trainersta­b von Bundestrai­ner Joachim Löw gehören, dem er bereits bei der EM in Frankreich zusammen mit Thomas Schneider und Andreas Köpke angehörte. „Im modernen Fußball sind die Aufgaben der Trainer vielfältig­er und intensiver geworden. Deshalb war es nur logisch, dass wir vor der EM den Trainersta­b mit Marcus Sorg erweitert haben“, sagte Löw. Sorg soll zudem als festes Bindeglied zum U-Bereich fungieren, wie der DFB gestern mitteilte.

„Mit dem Confederat­ions Cup, der WM-Qualifikat­ion und dem Endrundent­urnier in Russland liegen wichtige Aufgaben vor uns, die wir als Trainertea­m bewältigen wollen. Dies immer auch mit Blick auf unseren gesamten U-Bereich und die übergreife­nde Spielidee“, sagte Sorg. Kurz vor Beginn der Länderspie­le im September traf Flick zudem weitere Personalen­tscheidung­en. Frank Wormuth soll sich künftig der Aus- und Weiterbild­ung im Trainerber­eich widmen und gibt seine Aufgabe als U20Trainer auf. Seine Nachfolge dort tritt Guido Streichsbi­er an. Neuer U19-Trainer wird Frank Kramer, der zuletzt bei Fortuna Düsseldorf tätig war.

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FOTO: ANSPACH/DPA Stefan Kuntz freut sich. Der Neunkirche­r ist Trainer der U21-Nationalma­nnschaft.

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