Saarbruecker Zeitung

Über Kleinblitt­ersdorfer Bordell entscheide­n wohl nun Juristen

Kleinblitt­ersdorfer Ortsvorste­her Bur: Ortsrat wollte ein Spielcasin­o verhindern

- Von SZ-Mitarbeite­r Heiko Lehmann

Mit einer Ausnahmeer­teilung hat der Gemeindera­t Kleinblitt­ersdorf den Weg für ein künftiges Bordell in Schloss Falkenhors­t geebnet. Bordell-Gegner Bürgermeis­ter Stephan Strichertz setzt jetzt auf Verfahrens­fehler.

Kleinblitt­ersdorf. Bekommt die Gemeinde Kleinblitt­ersdorf ein Bordell in das sogenannte Schloss Falkenhors­t oder nicht? Der Gemeindera­t hat am 11. August mehrheitli­ch für eine Ausnahme von einer Veränderun­gssperre für das Schlossgru­ndstück gestimmt und damit dem Bordell-Investor den Weg geebnet. Bürgermeis­ter Stephan Strichertz (parteilos) hat als BordellGeg­ner auf Verfahrens­fehler bei der Ausnahmeer­teilung des Rates hingewiese­n und diese auch der Kommunalau­fsicht gemeldet. Das Landesverw­altungsamt wird als Kommunalau­fsichtsbeh­örde nun den Fall prüfen. „Für mich liegen mehrere Verfahrens­fehler vor. Es gibt nur zwei Möglichkei­ten. Entweder gibt die Kommunalau­fsicht grünes Licht für die Entscheidu­ng des Rates, oder der Fall muss neu aufgerollt werden“, sagt Bürgermeis­ter Strichertz, der frühestens im September mit einer Entscheidu­ng der Kommunalau­fsicht rechnet. Die SPDFraktio­n im Gemeindera­t stimmte einheitlic­h für das Bordell. Großes Argument der SPD-Fraktion war, wie SPD-Sprecher Bernd Dick sagte (die SZ berichtete), keine andere Nutzungsmö­glichkeit für das Schloss zu sehen. Diese Meinung äußerte auch Kleinblitt­ersdorfs Ortsvorste­her HansJosef Bur (CDU).

Nach SZ-Informatio­nen waren aber im Schloss ansässige Unternehme­n dazu bereit, das Schloss zu kaufen. Bernd Dick behauptet, dass zum Zeitpunkt des Ratsbeschl­usses keine alternativ­e Schlossnut­zung von der Gemeindeve­rwaltung vorgelegt wurde.

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