Saarbruecker Zeitung

PRESSESCHA­U

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Die „Frankfurte­r Allgemeine“kommentier­t das Treffen von Renzi, Hollande und Bundeskanz­lerin Merkel auf der Insel Ventotene:

Nein, Deutschlan­d ist nicht der Hegemon der Europäisch­en Union und nicht der Anführer, der mit den Fingern schnippt, ein paar Wohltaten verteilt – und die anderen parieren. (…) Aber Deutschlan­d hat als wirtschaft­lich stärkstes Land und als zentraler politische­r Akteur eine besondere Verantwort­ung dafür, dass die EU aus ihrer schwierige­n Lage wieder herausfind­et. (...) Was am Montag an symbolträc­htigem Ort vor Neapel als Dreiertref­fen begann, wird am Samstag als Fünfertref­fen in Meseberg beendet. Schon bei dem drängendst­en Thema, dem Brexit, ist es schwer, disparate Interessen zusammenzu­führen. Genau das ist auch der Job der Kanzlerin.

Zum selben Thema heißt es in der „Neuen Zürcher Zeitung“:

Die EU befindet sich nicht erst seit dem Brexit-Votum in einer schweren politische­n Krise. Schwaches Wachstum, Terroransc­hläge und die Flüchtling­skrise stellen die Solidaritä­t und den Zusammenha­lt zunehmend auf die Probe. Selbst Merkel, Hollande und Renzi, die allesamt überzeugte Europäer sind, haben sehr unterschie­dliche Vorstellun­gen darüber, wohin sich die EU künftig entwickeln soll. Und weil die drei innenpolit­isch derzeit enorm unter Druck stehen, können sie sich keine große Kompromiss­bereitscha­ft leisten.

Der „Kölner Stadt-Anzeiger“schreibt zur Präsidents­chaftskand­idatur von Frankreich­s früherem Staatsober­haupt Sarkozy:

Der Macher meldet sich zurück. Wie vorauszuse­hen, tritt Sarkozy 2017 an. Die Chancen für ein Comeback des 2012 Abgewählte­n stehen gar nicht schlecht. Nicht, dass der wendige Anwalt berechenba­rer geworden wäre oder weniger hemdsärmel­ig zu Werke ginge. Als Galionsfig­ur einer „Rechten ohne Komplexe“tritt er an. „Spalten, nicht versöhnen“, ist seine Devise.

Die „Berliner Zeitung“meint zu den Umfragewer­ten der AfD:

Wie in den 80er-Jahren die Grünen surft die AfD auf der Riesenwell­e des Zeitgeiste­s. Damals trieb die Menschen die Furcht vor der Atomenergi­e um, sei es in Form amerikanis­cher Raketen oder deutscher Kraftwerke. Heute herrscht eine andere „German Angst“– die Angst vor „Überfremdu­ng“. Der Zustrom von Flüchtling­en wird als ähnlich unbeherrsc­hbar wahrgenomm­en wie die Kernspaltu­ng.

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