Zum Artikel „Heimatforscher tritt jetzt kürzer“– SZ vom 20. August
Ihren Artikel über das Wirken von Herrn Schley in der „Herrmann-Diehl-Stiftung in Güdingen habe ich mit Interesse gelesen. Allerdings finde ich, als ehemalige Schülerin der Güdinger Volksschule, wie sie in den Fünfziger Jahren noch hieß, sehr despektierlich, wenn Sie ihn als „Dorfschullehrer“bezeichnen. Güdingen war zwar ein Dorf im damaligen Landkreis Saarbrücken, aber mit zirka 6000 Einwohnern nicht
Heftig gestritten, wird über die Pläne, im Almet ein Gewerbegebiet zu erschließen.
Ja, in der Diskussion um das Almet und die drohende Erweiterung des Industriegebietes Süd geht es mit gutem Recht um die Sorge der Saarbrücker um ihr Naherholungsgebiet – eine noch intakte, ländliche Fläche, die im Gegensatz zu vielen anderen städtischen Freiräumen mal nicht im Wald liegt. Viele Spaziergänger und Radfahrer nutzen die idyllische (und kulturhistorisch bedeutsame) Landschaft, und nicht nur Jakobspilger queren sie auf ihrer Wanderung zu den Spicherer Höhen. Meiner Meinung nach ist es an der Zeit anzuerkennen, dass das Bedürfnis nach Natur und landschaftlicher Schönheit kein nachgeordnetes Gut im Wettstreit der Interessen ist, sondern dass der Mensch solche Landschaften heute mehr denn je braucht: Sie helfen ihm, Kräfte zu sammeln und die vom Alltag strapazierten Nerven zu regenerieren. Und auch wer glaubt, auf Erholung und Naturerlebnisse dieser Art verzichten zu können, erhält ohne sein Zutun und kostenlos weitere „Wohltaten“dieses Landschaftsausschnitts: Ein Blick auf die Klimafunktionskarte der Stadt Saarbrücken zeigt, dass gerade die zur Diskussion stehende Fläche zu den wichtigsten Kaltluftproduzenten im Tabaksmühlental gehört und daher mit dazu beiträgt, einer zunehmenden Erwärmung des Stadtgebiets entgegenzuwirken. Die Offenhaltung der Landschaft – die übrigens sämtliche Planungen von Stadt und Land hier vorsehen – ist also Vorsorge im besten Sinne. Gerhild Sieber, St. Arnual