Saarbruecker Zeitung

Handball-Legende sieht Handball-Krimi

U 17-Turnier in Saarbrücke­n: Deutsche Nationalma­nnschaft verteidigt Titel – Saarauswah­l auf vorletztem Platz

- Von SZ-Mitarbeite­r Lucas Jost

Vor den Augen von Joachim Deckarm hat die Auswahl des Deutschen Handball-Bundes das U 17-Turnier in Saarbrücke­n gewonnen. Sie besiegte im Finale Österreich mit 22:21. Die Saarauswah­l gewann bei dem internatio­nalen Turnier ein Spiel.

Saarbrücke­n. „Das Positivste war die Entwicklun­g der Mannschaft über die drei Tage. Im Vorfeld konnten wir nur wenig trainieren. Die Mannschaft musste sich erst finden. Am Ende sind die Abläufe viel sicherer geworden, sie hat sehr strukturie­rt gespielt“, sagt Saarauswah­l-Trainer Oskar Dawo nach dem „Girls-Cup“. Der wurde am Wochenende in der JoachimDec­karm-Halle in Saarbrücke­n ausgetrage­n. Während die deutsche Nationalma­nnschaft ihren Titel verteidigt­e, landete die Auswahl des Handball-Verbandes Saar (HVS) bei dem internatio­nalen U 17-Turnier auf dem vorletzten Platz.

„Wir wollten uns hier gut präsentier­en“, erklärt Dawo. In den Gruppenspi­elen gegen die Nationalma­nnschaften aus der Schweiz (12:20), Polen (14:24) und den französisc­hen Meister Handball Metz (11:33) war seine Mannschaft aber chancenlos. Im kleinen Halbfinale gab es gegen die Slowakei eine 16:24Niederla­ge. Erfreulich für Dawo war, dass seine Spielerinn­en in der Partie um Platz sieben die Rheinland-Pfalz-Auswahl mit 26:23 (11:13) besiegten. Torfrau Adriana Heck von der DJK Marpingen avancierte in dem Spiel zu einem immer stärker werdenden Rückhalt. „Bei so einem Turnier merkt man, dass man vielleicht noch mehr leistungso­rientiert arbeiten muss, indem man verstärkt auf Athletik Wert legt und die Intensität im Training weiter steigert“, sagt Dawo mit Blick auf die Aufgaben, die dem saarländis­chen Nachwuchs-Handball bevorstehe­n.

Im Endspiel standen am Sonntag die deutsche und die österreich­ische Nationalma­nnschaft. In der Gruppenpha­se konnte sich der Titelverte­idiger gegen Österreich mit 22:21 durchsetze­n. Im Finale fand die U 17 des Deutschen HandballBu­ndes (DHB) gut ins Spiel. Sie konnte sich nach wenigen Minuten einen Drei-Tore-Vorsprung erarbeiten, der auch mit in die Pause genommen wurde.

Vor den Augen von HandballLe­gende Joachim Deckarm entwickelt­e sich in Halbzeit zwei ein Krimi. Österreich gelang der Ausgleich – und lag drei Minuten vor Spielende mit zwei Toren in Führung. Doch zwei Zwei-Minuten-Zeitstrafe­n für Österreich brachten Deutschlan­d zurück ins Spiel – und die DHB-Auswahl drehte das Ergebnis zu einem 21:20-Sieg.

Bundestrai­ner Frank Hamann sagt: „Das Spiel war so knapp, beide Mannschaft­en hätten gewinnen können. Wir haben am Ende die Überzahl gut ausgespiel­t.“Für seine Spielerinn­en war der „Girls-Cup“ein wichtiger Schritt im Hinblick auf die Europameis­terschaft 2017. „Die Mannschaft hat hier gemerkt, was man tun muss, um internatio­nal mithalten zu können. Das ist etwas anderes als ein B-Jugendspie­l mit dem Verein“, erklärt Hamann, der den Handball-Verband Saar lobt: „Es ist alles sehr gut organisier­t. Wir fühlen uns in Saarbrücke­n sehr wohl. Der ,GirlsCup’ ist eine tolle Bühne für den Mädchenhan­dball.“HVS-Vizepräsid­ent Hans-Gerd Fries sagt: „Für die Jugendmann­schaften ist das ein tolles Turnier, um zu sehen, was man in seiner Klasse erreichen kann. Es ist nur schade, dass der Mädchenhan­dball von den Zuschauern nicht so gut angenommen wird.“An den drei Tagen kamen etwa 600 Zuschauer zu den Spielen in der Joachim-Deckarm-Halle.

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FOTOS: KLOS Kimberly Pfeifer von der Saarauswah­l (mit Ball) setzt sich im Spiel gegen die Mannschaft von Handball Metz durch. Doch es half nichts. Die Saarauswah­l verlor die Partie mit 11:33.

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