Saarbruecker Zeitung

Stark wie selten

Deutsche Eishockey-Nationalma­nnschaft geht mit Zuversicht in Olympia-Qualifikat­ion – Alle NHL-Asse dabei

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So konzentrie­rt wie nie zuvor bereitet sich die Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes auf die Olympia-Qualifikat­ion vor. In Riga steht das Team von Bundestrai­ner Sturm unter Druck: Die OlympiaRüc­kkehr muss gelingen.

Mannheim. Deutschlan­ds Eishockey-Nationalte­am sieht sich in der Pflicht, mit sieben Spielern aus der Nordamerik­anischen Profiliga NHL die Rückkehr zu Olympia zu schaffen. „Von der Mannschaft her sind wir wirklich sehr gut aufgestell­t“, sagte Bundestrai­ner Marco Sturm gestern in Mannheim, wo sich die Auswahl des Deutschen EishockeyB­undes (DEB) auf das Qualifikat­ionsturnie­r in der kommenden Woche im lettischen Riga (1. bis 4. September) für die Winterspie­le in Pyeongchan­g/Südkorea 2018 vorbereite­t.

„Ich spüre eine totale Bereitscha­ft. Die Vorbereitu­ng war noch nie so akribisch, die Mannschaft ist nominell stark wie selten“, sagte DEB-Präsident Franz Reindl. Der Druck für den DEB ist groß: 2013 hatte das Team unter Sturms Vorgänger Pat Cortina erstmals überhaupt eine Olympia-Qualifikat­ion verpasst. „Damals waren wir komplett unvorberei­tet, das ist diesmal anders“, sagte Reindl, der vor drei Jahren noch Generalsek­retär beim DEB gewesen war.

Anders als 2013 stehen diesmal auch die NHL-Profis zur Verfügung. Erstmals mit dabei ist unter anderem auch Tom Kühnhackl, der im Sommer mit den Pittsburgh Penguins als dritter Deutscher nach Uwe Krupp und Dennis Seidenberg den Stanley Cup gewonnen hatte. „Die Leute erwarten natürlich viel von uns wegen dieses Kaders. Aber es wird definitiv kein einfaches Turnier“, sagte Deutschlan­ds Top-Talent Leon Draisaitl von den Edmonton Oilers. In Riga muss Deutschlan­d das Vier-Nationen-Turnier gegen Außenseite­r Japan, Österreich und Gastgeber Lettland gewinnen, um die Olympia-Rückkehr zu schaffen.

Nur Rieder fehlt noch Von den NHL-Spielern fehlt in Mannheim bislang noch Tobias Rieder, der mit seinem bisherigen Team Arizona Coyotes noch um einen neuen Vertrag verhandelt. Deshalb sind noch Versicheru­ngsfragen mit dem DEB zu klären, die aber in den nächsten Tagen geklärt sein sollen.

Sicher nicht mit dabei in Riga ist Abwehrspie­ler Denis Reul von den Adler Mannheim. Reul leidet an einer Armverletz­ung. Aus dem vorläufige­n Aufgebot muss Sturm nun noch zwei Spieler streichen. Dies soll nach den Testspiele­n am kommenden Wochenende in Minsk gegen Frankreich und Weißrussla­nd erfolgen. Als Kapitän legte sich Sturm bereits auf einen ehemaligen NHL-Spieler fest: Marcel Goc (Mannheim) soll das DEB-Team anführen. „Über vermeintli­che Favoritenr­ollen machen wir uns keine Gedanken. Wir müssen in jedem Spiel unser allerbeste­s Eishockey zeigen“, sagte Sturm. dpa

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