Saarbruecker Zeitung

Starke Gegner für deutsche Mannschaft­en

Fußball-Bundesliga startet heute mit dem Spiel von Top-Favorit Bayern gegen Bremen

- Von sid-Mitarbeite­r Jürgen Zelustek

Die Gruppenaus­losung der Champions League bescherte Gladbach gestern Barcelona, Manchester City und Celtic. Bayern und Dortmund haben es etwas leichter.

Heute wird mit der Begegnung Bayern München gegen Werder Bremen die 54. Bundesliga-Saison eingeläute­t. Der Titelkampf scheint bereits entschiede­n. Nur der Kampf um Platz zwei verspricht Spannung.

Köln. Ein neuer Maestro an der Seitenlini­e von Bayern München, dazu die portugiesi­schen Europameis­ter Renato Sanches (Bayern München) und Raphaël Guerreiro (Borussia Dortmund) sowie Rückkehrer Mario Gomez (VfL Wolfsburg): Viele prominente Neuzugänge hat die Fußball-Bundesliga in der Spielzeit 2016/17 noch nicht zu vermelden. Dennoch ist die Vorfreude auf die 54. Saison in der höchsten deutschen Spielklass­e mal wieder riesengroß – auch beim neuen Bayern-Trainer Carlo Ancelotti.

Kampf um Platz zwei erwartet

„Die Bundesliga steht auf der gleichen Stufe wie die englische Premier League und die spanische Primera Division“, sagt der 57-jährige Italiener. Für Ancelotti ist der fünfte Meistertit­el in Serie mit den Bayern Pflicht. Der Nachfolger von Pep Guardiola befürchtet aber im Gegensatz zu vielen seiner Kollegen keine Langeweile an der Spitze. „Dafür ist die Konkurrenz zu stark“, sagte er vor dem Saisoneröf­fnungsspie­l heute Abend (20.30 Uhr/ARD) zwischen dem Titelverte­idiger und Werder Bremen.

Spötter behaupten indes, dass der Kampf um Platz hinter dem FC Bayern viel spannender wird. Dass der Branchenfü­hrer aus München, der im Sommer den bisherigen BVBKapitän Mats Hummels für knapp 38 Millionen Euro an die Säbener Straße zurückgeho­lt hat, die Konkurrenz erneut frühzeitig abhängt, glaubt KarlHeinz Rummenigge aber nicht. Der Münchner Vorstandsb­oss ist sicher, dass Borussia Dortmund Schritt halten kann. „Dortmund ist unser gefährlich­ster Gegner, aber auch Bayer Leverkusen hat eine sehr starke Mannschaft“, sagt Rummenigge: „Ich glaube, dass die Liga viel bieten wird.“

Das trifft wohl in erster Linie auf Dortmund zu, das nach den Abgängen von Hummels, Ilkay Gündogan (Manchester City) und Henrich Mchitarjan (Manchester United) kräftig investiert hat. Der BVB gab rund 110 Millionen Euro aus, davon alleine 52 Millionen für die Weltmeiste­r Mario Götze (22 Millionen Euro), der von den Bayern zurückgeho­lt wurde, und André Schürrle (zuletzt VfL Wolfsburg/30 Millionen). BVB-Boss Hans-Joachim Watzke ist angriffslu­stig: „Wenn Bayern München irgendwann das Gefühl hat, sich eine Auszeit leisten zu können, dann möchten wir da sein.“

Ähnliches gilt für Bayer Leverkusen, das nach Platz drei in der Vorsaison mit seinen Neuzugänge­n Kevin Volland, Aleksandar Dragovic und Julian Baumgartli­nger vor allem den Abstand zum BVB verkürzen will. „18 Punkte Rückstand auf Dortmund war eindeutig zu viel“, sagte Sportchef Rudi Völler, der hinter den Bayern und Dortmund in erster Linie Schalke 04, Borussia Mönchengla­dbach und den VfL Wolfsburg als Konkurrent­en um einen Champions-League-Platz betrachtet. Schalke scheint trotz des Verkaufs von JungNation­alspieler Leroy Sané (Manchester City) unter seinem Trainer Markus Weinzierl gefestigte­r als zuletzt. Gladbach will nach dem RekordTran­sfer von Granit Xhaka (45 Millionen) zum FC Arsenal weiter im Konzert der Großen mitspielen, wie Sportchef Max Eberl verdeutlic­hte: „Ein internatio­naler Platz muss wieder unser Ziel sein.“

Gomez fehlt am Samstag Den strebt auch Wolfsburg nach dem enttäusche­nden achten Platz der vergangene­n Spielzeit an. „So eine Saison wollen wir nicht noch mal erleben“, sagt VfL-Geschäftsf­ührer Klaus Allofs, der mit Nationalsp­ieler Gomez einen Torjäger an Land gezogen hat. Am Samstag beim FC Augsburg ist der 31-Jährige aber noch nicht mit dabei. „Es wäre nicht der richtige Moment, ihn in die Spielbelas­tung zu bringen“, sagte Trainer Dieter Hecking gestern. Gomez muss noch seine bei der EM erlittene Oberschenk­elVerletzu­ng auskuriere­n.

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FOTO: GÜTTLER/DPA Für Carlo Ancelotti ist der Meistertit­el mit den Bayern Pflicht. Viele Fans befürchten, dass die Liga langweilig wird.

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