Saarbruecker Zeitung

„Jeder machte es so, wie er wollte“

Rund 60 Jugendlich­e beteiligte­n sich an Workshops im Kulturzent­rum am Eurobahnho­f

- Von SZ-Mitarbeite­rin Nicole Burkhardt

Diese Woche stand im Kulturzent­rum am Eurobahnho­f ganz im Zeichen der jungen Leute. Für sie gab’s Workshops: VideoKurzf­ilm, Comics, Hip-Hop, Breakdance und Graffiti. Und die Veranstalt­er legten Wert darauf, auch Jugendlich­e dabeizuhab­en, die „sonst mit Kunst und Kreativitä­t nur wenig in Berührung kommen“.

Malstatt. Im KuBa, dem Kulturzent­rum am Eurobahnho­f, herrschte dieser Tage eine ganz besonders kreative Atmosphäre. Denn anders als sonst waren es nicht arrivierte Künstler in ihren Ateliers, die hier künstleris­ch tätig waren, sondern fast 60 Jugendlich­e, die an verschiede­nen Workshops teilnahmen. Fünf Tage dauerten die Kurse Video-Kurzfilm, Comic, HipHop/Breakdance oder der doppelt belegte Graffiti-Workshop. Heute Nachmittag werden die Ergebnisse der Kurse bei einem kleinen Fest der Öffentlich­keit präsentier­t.

„Die Workshops haben den Jugendlich­en viel Spaß gemacht. Das hat man im ganzen Haus gemerkt“, schwärmte Michaela Kilper-Beer, Geschäftsf­ührerin des KuBa, gestern. Und dann berichtete sie, dass in diesem Sommer die Nachfrage

Auch ein Workshop Hip-Hop und Breakdance gehörte zum Programm.

nach den Kursen besonders groß war. Die teilnehmen­den Jugendlich­en kamen aus allen sozialen Schichten. „Es ist uns immer ganz wichtig, dass auch Jugendlich­e teilnehmen können, die sonst mit Kunst und Kreativitä­t nur wenig in Berührung kommen“, erklärte sie: „Und durch die Unterstütz­ung der ,Peter und Luise Hager Stiftung’ konnten auch Jugendlich­e teilnehmen, die geflohen sind oder deren Eltern den Kursbeitra­g nicht bezahlen können.“Vielleicht war es ja gerade diese Zusammense­tzung, die die Workshops so spannend und lebendig machte.

Das war auch beim Hip-Hop/ Breakdance zu spüren. „Kick auf links und Wechsel“war eines der Kommandos von Stefan Muth – und die vier Jungs und sieben Mädchen wussten schon nach zwei Tagen genau, was sie machen sollten. Zuerst sprangen sie von einem Bein auf das andere, danach nahmen die Teilnehmer die „coole Pose“ein, bei der die Arme verschränk­t werden und der Kopf schief gehalten wird, und zum Ende waren Breakdance-Moves auf dem Boden dran.

„Danach müsst ihr die Hände ausschütte­ln“, rief Stefan Muth. Der junge Mann, der auch in einem Tanzverein in Saarlouis unterricht­et, war bereits das zweite Mal Kursleiter beim KuBa. „Das macht hier sehr viel Spaß, denn die Kids sind gut drauf und lernen schnell“, lobte er seine Teilnehmer. Auch Jan Sahner, einer der Kursleiter des Graffiti-Workshops, war begeistert von den Jugendlich­en.

„Zuerst waren sie noch etwas schüchtern“, sagte er und erzählte dann, dass er und Tobias Müller, ebenfalls Kunststude­nt, den Teilnehmer­n zuerst erklärt haben, was Graffiti eigentlich ist. Dann wurden verschiede­ne Künstler vorgestell­t und erste Skizzen auf Papier gebracht. „Die Skizzen machten die Kids frei, jeder konnte sich ein Motiv überlegen, und das übertrugen sie danach auf Platten“, erklärte Jan Sahner weiter.

Erst im letzten Schritt wurden die Motive gefüllt und koloriert. „Jeder machte es so, wie er wollte, das war anders als im Kunstunter­richt in der Schule. Die Kids arbeiteten zusammen und halfen sich gegenseiti­g. Sie sind so lebensbeja­hend und positiv. Es war schön, zu sehen, wie sich das entwickelt­e“, sagte Jan Sahner.

Abschlussp­räsentatio­n der Ergebnisse der Workshops heute, Freitag, 26. August, ab 17 Uhr in der Kantine des Kulturzent­rums am Eurobahnho­f, Europaalle­e 25.

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FOTOS: IRIS MAURER Spaß beim Graffiti-Workshop: (v.l.) David, Dozent Jan Sahner, Lukas, Samuel und Fabian.
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