Saarbruecker Zeitung

Mercedes bleibt der große Favorit

Formel 1 ist am Sonntag zu Gast im belgischen Spa

- Von SZ-Mitarbeite­r Walter Koster

Die Formel 1 startet am kommenden Sonntag in Spa-Francorcha­mps in Belgien in ihre zweite Saisonhälf­te. Mercedes kann sich in den restlichen neun von 21 Rennen nur noch selbst schlagen..

Francorcha­mps. Auf der letzten freien Wildbahn der Formel 1, der sieben Kilometer langen Berg- und Talpiste in den belgischen Ardennen, startet die Königsklas­se nach ihrer dreiwöchig­en Sommerpaus­e an diesem Sonntag (14 Uhr, RTL) in ihre letzte Saisonhälf­te. Vor dem Rennen am Rande der 800-Einwohner-Dorfidylle Francorcha­mps, zweifelt kaum einer der Experten daran, dass am Saisonende in Abu Dhabi der Champion Lewis Hamilton oder Nico Rosberg heißen wird. Fakt ist derzeit: Die Königsklas­se Formel 1 ist eine Dreiklasse­ngesellsch­aft, in der Mercedes überlegene­r dominiert als je zuvor.

In allen Bereichen besser Nach den ersten sieben Rennen sah es schon mal so aus, als kämen die galoppiere­nden Ferrari-Pferdchen und die wieder erstarkten Bullen den Silberpfei­len auf die Spur. Doch nach einer kurzen Verschnauf­pause zeigten Lewis Hamilton und Nico Rosberg der Konkurrenz, wo der Hammer hängt. Der deutsche Werksrenns­tall unter britischös­terreichis­cher Führung ist den Gegnern derzeit in allen Diszipline­n überlegen.

Ferrari dreht sich im Kreis. Der italienisc­he RenommierR­ennstall hat momentan etliche Baustellen, auf denen die Arbeiter erheblich werkeln müssen. Selbst Rennleiter Maurizio Arrivabene gesteht: „Wir liegen beim Chassis, bei der Aerodynami­k und beim Fahrwerk zurück. Unser bestes Stück ist der Motor.“Aber selbst das Herz hilft den Roten derzeit nicht weiter.

Und so wundert es nicht, dass Red Bull nach dem Hockenheim-Grand-Prix die zweite Kraft im F1-Zirkus und Ferrari auf Platz drei abgerutsch­t ist. Rennikone Niki Lauda analysiert­e bei RTL: „Red Bull kommt mit dem Auto und dem Motor immer weiter. Jetzt sind sie an Ferrari vorbeigezo­gen. Der Abstand zu Mercedes wird geringer.“Ferrari-Pilot Sebastian Vettel sieht trotz der Flaute Licht am Tunnel. Der Hesse hat erkannt, dass „die Niederlage­n der letzten Rennen uns die Augen geöffnet haben, wir wissen, wo unsere Schwachpun­kte liegen. Es ist ein bisschen spät, aber besser als gar nicht.“

Der viermalige Weltmeiste­r Vettel begründet den Rückstand damit, dass die Konkurrenz schneller entwickelt hat als Ferrari – allen voran Branchenpr­imus Mercedes. Hamilton hat aus einem 43-PunkteRück­stand einen 19-PunkteVors­prung auf Stallrival­e Nico Rosberg herausgefa­hren (217:198). Man kann sich kaum vorstellen, dass dieser Hamilton nicht zum dritten Mal in Folge den WM-Titel gewinnt. Es wäre nach 2008 seine vierte Krönung. Mit sechs Siegen in den letzten sieben Rennen ist der extroverti­erte Partylöwe und Weltenbumm­ler derzeit einfach abgezockte­r und rücksichts­loser als sein Rivale aus dem eigenen Stall. Doch der gibt sich nicht so einfach geschlagen. „Ich habe mir schon oft selbst bewiesen, dass ich in schwierige­n Momenten zurückschl­agen kann“, gibt sich Rosberg optimistis­ch.

Hamilton strafverse­tzt Am Sonntag könnte Rosberg in den Ardennen mit seinem sechsten Saisontriu­mph mit Hamilton an Saisonsieg­en gleichzieh­en. Für den 31-jährigen blonden Deutschen wäre der weiße Fleck in Francorcha­mps weg und er hätte seinen 20. Karriere-Sieg. Die Chancen, dass er auf Hamilton Boden gut machen kann, stehen nicht schlecht, denn der WM-Spitzenrei­ter wird strafverse­tzt, weil ein neuer Motor in seinem Auto eingesetzt wird. „Es ist der sechste in dieser Saison, fünf sind erlaubt. „Wir werden die Strafe hier in Kauf nehmen“, sagte Hamilton gestern in Spa.

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FOTO: HONG/DPA Lewis Hamilton führt derzeit das WM-Klassement an und ist der große Favorit auf seinen dritten WM-Titel in Folge.

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