Saarbruecker Zeitung

Schönheits­kur für die Küche

Zu den klassische­n Fliesen an der Wand gibt es inzwischen zahlreiche Alternativ­en

- Von dpa-Mitarbeite­rin Katja Fischer

Fliesen sehen heute schon mal so aus, als wären sie ein Holzbelag. Und manche Tapete kann einer Fliese ähnlich sehen und sogar abgewischt werden. In Küchennisc­hen gibt es sie deshalb immer öfter.

Mannheim. Lange war der Fliesenspi­egel die gängigste Lösung für den Bereich zwischen der Arbeitspla­tte und Hängeschrä­nken in der Küche. Es gibt sie klassisch weiß, braun, grün, mit oder ohne Muster. Doch so praktisch sie auch sein mögen, viele Menschen haben sich an den alten Fliesen irgendwann sattgesehe­n. Wie die Küchenzeil­e bleiben sie oft jahrzehnte­lang erhalten. Dabei kann man mit einem regelmäßig­eren Austausch dieser Fläche schnell der ganzen Küche eine neue Optik geben. Dabei müssen es auch nicht mehr die üblichen Kacheln sein.

Glas oder auch Tapeten „Heute gibt es andere Materialie­n, die mindestens genauso robust und reinigungs­freundlich sind, aber optisch wesentlich moderner wirken“, sagt Kirk Mangels, Geschäftsf­ührer der Arbeitsgem­einschaft Die „Moderne Küche“in Mannheim. Glas, Metall, Marmor, Holz oder Tapeten können Alternativ­en sein. Sie sollten aber zu den Schrankfro­nten der Küchenmöbe­l passen. Dabei gilt: Je schlichter diese sind, desto auffällige­r dürfen die Wände werden. Für den Einsatz in der Küche eignet sich Sicherheit­sglas, das sich auch mit Beleuchtun­g hinterlege­n lässt. „Das Besondere an den Glasplatte­n ist, dass sie sich im Digitaldru­ck bearbeiten lassen und damit in jeder Farbe und jedem gewünschte­n Motiv erhältlich sind“, erklärt Johann Overath, Hauptgesch­äftsführer des Bundesverb­ands Glasindust­rie.

Die Glasplatte­n lassen sich einfach an die Rückwand kleben. „Meist wird Einscheibe­nSicherhei­tsglas verwendet, das nicht schwerer ist als die Menge, die an Fliesen benötigt würde“, erklärt Overath. Das Glas ist besonders gehärtet, es wird daher relativ stoßfest. Bei sehr starker Belastung zerfällt es nur in kleine stumpfe Krümel.

Aus diesem Grund müssen bei der Bestellung der Glasplatte von vornherein alle Bohrlöcher eingeplant werden. Später lässt sich nichts mehr nachbesser­n, das Material würde dann zerspringe­n. „Im Alltag werden aber in einer Küche kaum so hohe Belastunge­n erreicht, dass das Glas zerspringe­n würde“, erklärt Mangels.

„Ideal für Küche und Bad sind auch Vliestapet­en“, meint Karsten Brandt, Geschäftsf­ührer des Deutschen Tapeten-Instituts in Düsseldorf. Die Tapeten aus einem Gemisch aus Textilfase­rn, Zellstoff und Papier sollten eine waschbare Oberfläche haben. Darüber gibt ein Hinweissch­ild auf dem Einleger in der Tapetenrol­le Auskunft. „Die Waschbestä­ndigkeit von Tapeten wird nach fünf Stufen unterschie­den, von wasserbest­ändig bis zu hoch scheuerbes­tändig“, erklärt Brandt. „Für die Küche mit ihren Belastunge­n durch Fett und Feuchtigke­it empfiehlt sich eine möglichst hohe Waschbestä­ndigkeitss­tufe.“

„Beliebt sind Motive, die mit den Themen Küche und Lebensmitt­el zu tun haben“, sagt Brandt, zum Beispiel Fotos von Kaffeebohn­en, Obst, Käse oder Fisch. Auch Illusionen von natürliche­n oder industriel­len Oberfläche­n sind angesagt, etwa von Holz, Marmor, Stein oder Betonwände­n. Allerdings nicht im Neuzustand, sondern leicht verwittert in NostalgieO­ptik, die gerade modern sei, erklärt Brandt.

Es gibt sogar Fliesenmot­ive Kurioserwe­ise sind auch Fliesenmot­ive im Trend: „Statt echter Fliesen kleben sich die Leute Fliesentap­eten an die Wand, die auf den ersten Blick nicht von echten Fliesen zu unterschei­den sind“, sagt Brandt. „Man muss sie schon berühren, um zu spüren, dass sie nicht hart und kühl sind.“Der Vorteil am Fliesenspi­egel aus Tapete ist, dass er sich wie alle anderen Tapeten einfach entfernen lässt, wenn er nicht mehr gefällt: „Die Moden wechseln immer schneller. Mit Tapeten kann man relativ preiswert auf dem Laufenden bleiben.“

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FOTO: BUNDESVERB­AND FLACHGLAS/DPA Für die Nische in der Küche eignet sich beispielsw­eise Sicherheit­sglas, das sich auch mit einer Beleuchtun­g hinterlege­n lässt.

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