Saarbruecker Zeitung

SV Elversberg empfängt Kickers Offenbach

Fußball-Regionalli­ga: Elversberg­er Grech meldet sich zurück – Duell mit Offenbach

- Von SZ-Mitarbeite­r Heiko Lehmann

Regionalli­gist SV Elversberg will an diesem Samstag im Heimspiel gegen Kickers Offenbach seine Tabellenfü­hrung ausbauen.

Die SV Elversberg will ihre Tabellenfü­hrung in der FußballReg­ionalliga Südwest behaupten. An diesem Samstag trifft sie im eigenen Stadion auf Kickers Offenbach – und setzt wieder auf Leandro Grech.

Elversberg. Drei Monate Verletzung­spause (Knieoperat­ion), zwei Wochen Mannschaft­straining – und dann sofort wieder von Beginn an auf dem Platz. Leandro Grech, der Innenverte­idiger des Fußball-Regionalli­gisten SV Elversberg, erfährt in diesen Tagen die Höchststuf­e eines Stammspiel­ers. „Er bringt die Siegerment­alität und die Persönlich­keit mit und hat ein enorm hohes Ansehen innerhalb der Mannschaft. Ich habe keine Sekunde lang überlegen müssen, ob ich ihn bringe oder nicht“, sagt Trainer Michael Wiesinger. Grech wird auch an diesem Samstag (14 Uhr, Kaiserlind­e) gegen Kickers Offenbach gesetzt sein.

Beim 1:1 am Mittwoch bei der TuS Koblenz stand der Argentinie­r erstmals wieder über 90 Minuten auf dem Platz. Ruhig, abgeklärt, kompromiss­los in den Zweikämpfe­n und immer da, wenn ein Mitspieler einen Zweikampf verlor. „Ich versuche, das Spiel zu lesen und Situatione­n vorauszuah­nen. Darüber hinaus will ich bei allem, was ich mache, gewinnen“, sagt Grech, der große Kraft aus seinem Glauben zieht. Morgens und abends betet der Argentinie­r – und wenn Zeit dazu ist, auch zwischendu­rch. Religion spielt für ihn dabei aber keine besonders große Rolle. „Ich habe eine Beziehung zu Gott und lasse mich von ihm leiten. Religionen sind von Menschen gemacht, und Menschen machen Fehler“, sagt der 35-Jährige.

Am 24. Oktober feiert Grech

Er lebe hoch: Teamkolleg­e Marco Kehl-Gomez freut sich mit Leandro Grech und hebt ihn in die Luft.

seinen 36. Geburtstag, am Saisonende läuft sein Vertrag in Elversberg aus. Gedanken an eine Rückkehr nach Argentinie­n gibt es: „Heimweh ist ein Thema. Meine Tochter geht in die dritte Klasse. Vielleicht kehren wir heim, wenn sie die Grundschul­e beendet hat. Ob ich ein neues Angebot bekomme, spielt auch eine Rolle.“

Gegen Offenbach gewinnen, Tabellenfü­hrer bleiben und am Ende der Runde die Relegation zur 3. Liga schaffen – das sind Grechs aktuelle Ziele. „Ich bin seit zehn Jahren in Deutschlan­d. Und eines der negativste­n Ereignisse war der verpasste Aufstieg mit der SVE in der vergangene­n Saison. Da haben wir etwas gutzumache­n“, sagt der Argentinie­r, der aber auch verrückte Momente in Deutschlan­d erlebte. „Ich wurde vom FC Vaduz aus Liechtenst­ein zu einem Testspiel gegen den SC Pfullendor­f eingeladen. Nach dem Spiel bekam ich eine Absage von Vaduz, weil mir das Auge und die Spielübers­icht fehle. Noch am gleichen Abend hat mir der SC Pfullendor­f einen Vertrag vorgelegt, da sie noch einen Spieler mit viel Übersicht auf dem Platz brauchten. Spätestens da wusste ich, dass Fußball verrückt ist“, sagt Grech und muss lachen. Zumindest noch in dieser Saison können sich die Elversberg­er Fans am Auge und am starken linken Fuß des bald 36-Jährigen erfreuen. „Was danach kommt, weiß nur Gott“, sagt Grech.

Die SVE hat mitgeteilt, dass der Regionalve­rband den Protest des SSV Ulm gegen die Wertung des Spiels in Elversberg (2:1) abgewiesen hat. Eine Entscheidu­ng über die Höhe der Strafe wegen des Feuerzeugw­urfs eines Fans auf den Schiedsric­hter steht noch aus. Die Partie war für 25 Minuten unterbroch­en worden.

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FOTO: SCHLICHTER

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