Saarbruecker Zeitung

G8, G9 oder gemischt – So halten es die Länder mit dem Abi

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Düsseldorf. Am „Turbo-Abitur“nach nur zwölf Schuljahre­n scheiden sich die Geister. Nachdem sich fast alle Bundesländ­er in den vergangene­n 15 Jahren dem internatio­nalen Standard von acht Jahren Gymnasium (G8) angeschlos­sen hatten, rumort es jetzt vielerorts wieder. Teils ist das „Turbo-Abi“auch schon wieder Geschichte.

Bayern plant, den Gymnasien die Rückkehr zu G9 freizustel­len. Kultusmini­ster Ludwig Spaenle (CSU) erwägt dies aber erst ab dem Schuljahr 2018/19. Auch beide Varianten an einer Schule sollen demnach möglich sein.

Hessen hat mit dem Schuljahr 2013/14 Wahlfreihe­it der Gymnasien zwischen G8 und G9 eingeführt. Durchgängi­g gilt sie derzeit aber nur für Schüler der Jahrgangss­tufen 5 bis 7. Für ältere Schüler ist G8 an Gymnasien noch weitgehend verpflicht­end.

Niedersach­sen kehrte nach den Sommerferi­en 2015 als erstes Bundesland komplett zum Abi nach 13 Schuljahre­n zurück. Leistungss­tärkeren Schülern soll aber weiter die Möglichkei­t eingeräumt werden, schon nach 12 Jahren das Abitur zu machen. Rheinland-Pfalz war als einziges West-Bundesland nicht auf den Zug aufgesprun­gen, G8 flächendec­kend als einzige Gymnasialf­orm einzuführe­n. Es gibt dort G8-Ganztagsgy­mnasien, und schon immer gab es für gute Schüler die Möglichkei­t, das Abitur nach acht Gymnasialj­ahren an einem neunjährig­en Gymnasium abzulegen. Das Saarland hat ein Zwei-Säulen-Modell: Am Gymnasium gibt es das Abitur nach 12 Schuljahre­n, an der Gemeinscha­ftsschule nach 13 Jahren. Eine Elterninit­iative fordert die Rückkehr zu G9 auch an Gymnasien. dpa/red

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