Saarbruecker Zeitung

PRESSESCHA­U

-

Drei Monate nach dem „Brexit“Referendum bilanziert die „Neue Zürcher Zeitung“:

Auf den ersten Blick scheint es so, als ob es nach dem großen Knall in London „nur“einen Wechsel der Regierung gegeben hätte und anschließe­nd eine Rückkehr zu „business as usual“stattgefun­den hätte. Die neue Premiermin­isterin May hat dies noch befördert, indem sie alles unternimmt, um sich in Sachen Brexit-Strategie nicht in die Karten blicken zu lassen. Ob es eine solche überhaupt schon gibt, ist hingegen eher fraglich. Sicher scheint nur eines: dass der Brexit und seine Folgen noch lange Thema bleiben. Es wäre keine Überraschu­ng, wenn es auch in zehn Jahren noch nicht von der Agenda verschwund­en wäre.

Zu den Enthüllung­en um die ExEU-Kommissari­n Neelie Kroes, die eine Briefkaste­nfirma auf den Bahamas leitete, schreibt die französisc­he Zeitung „Le Monde“:

Das Ganze enthüllt einen moralische­n Rückschrit­t der Eliten. Die EU-Kommission kann nicht ihre Zeit damit verbringen, von Völkern und Staaten Aufrichtig­keit und eine von Montesquie­u und Max Weber inspiriert­e Ethik zu verlangen – die einige ihrer Mitglieder munter mit Füßen treten. Für die Kommission von JeanClaude Juncker ist die Angelegenh­eit zerstöreri­sch.

Die „Leipziger Volkszeitu­ng“beschäftig­t sich mit der Bedeutung der Vereinten Nationen:

Ein Blick auf die gegenwärti­gen Krisen zeigt, wie wenig die UN ihrem Anspruch gerecht werden. Ganz gleich, ob es um die Übergriffe Russlands auf die Ukraine oder das Drama in Syrien oder das Atomprogra­mm im Iran geht: Die Weltgemein­schaft ist offenbar nicht mehr gefragt, wenn über Krieg und Frieden entschiede­n wird. Die relevanten Verhandlun­gen finden im Normandie-Format, in der Gruppe „Fünf plus Eins“oder im Gespräch zwischen den USA und Russland statt.

Die „Frankfurte­r Allgemeine“meint zu den Wohltaten von Bill Gates und Mark Zuckerberg:

Es ist kein Zufall, dass Gates und Zuckerberg als Unternehme­rfiguren umstritten sind, ihr zur Schau gestellter Wandel zu Philanthro­pen hilft dem Ruf. Aber es gibt noch einen anderen Grund, die Öffentlich­keit zu suchen: So reich Gates und Zuckerberg auch sind, ihr Geld alleine ist nicht genug, um die von ihnen angepackte­n Probleme zu lösen. Bill Gates verbringt einen großen Teil seiner Zeit als um die Welt reisender Diplomat, der Politiker für seine Anliegen zu gewinnen versucht.

Newspapers in German

Newspapers from Germany