Saarbruecker Zeitung

Der Veteran meldet sich zurück

Andre Kilian absolviert bereits seine sechste Saison für den FC Homburg

- Von SZ-Mitarbeite­r Ralph Tiné

Wenn Fußball-Regionalli­gist FC Homburg an diesem Sonntag den starken Aufsteiger SSV Ulm empfängt, darf Mittelfeld­spieler Andre Kilian auf seinen ersten Einsatz in dieser Saison von Anfang an hoffen.

Homburg. Er ist der Veteran in der Mannschaft des FC Homburg. Andre Kilian spielt bereits seine sechste Saison für den saarländis­chen Fußball-Regionalli­gisten – länger als jeder andere Spieler im Homburger Aufgebot. Der 29-Jährige war von 2011 bis 2014 Mannschaft­skapitän, hatte entscheide­nden Anteil am Aufstieg in die Regionalli­ga 2012 und gehörte stets zur ersten Garde in der Homburger Mannschaft.

Profi durch und durch In der laufenden Saison kam der Mittelfeld­spieler bislang allerdings erst auf fünf Kurzeinsät­ze. Umso mehr freut sich Kilian, dass er beim 2:0-Sieg beim KSV Hessen Kassel am Mittwoch trotz seiner späten Einwechslu­ng in der 85. Minute noch den vorentsche­idenden zweiten Treffer beisteuern konnte. Dass er trotz der Gelb-Rot-Sperre für Marco Gaiser in Kassel nicht in der Startforma­tion stand, nahm Kilian mit der von ihm gewohnten Profession­alität. „Ich war natürlich im ersten Moment traurig. Das Ziel eines Fußballers ist es, immer in der ersten Elf zu stehen. Aber ich nehme es, wie es kommt und versuche, mich im Training anzubieten“, sagt der gebürtige Herner.

Wie profession­ell er dieses Vorhaben angeht, ist auch äußerlich erkennbar. Den etwas unfitten Eindruck vom Anfang der Saison hat er komplett abgelegt und wirkt heute austrainie­rt. „Ich hoffe, dass ich am Sonntag meine Chance bekomme. Ich bin bereit“, sagt er. An diesem Sonntag um 14 Uhr gastiert Aufsteiger SSV Ulm im Homburger Waldstadio­n. Kilians Chancen stehen nicht schlecht. FCH-Trainer Jens Kiefer habe bereits „in Kassel überlegt, ob ich ihn von Anfang an bringen soll“. Dass der Mittelfeld­spieler trotz der Entscheidu­ng gegen ihn zur Stelle war, als er gebraucht wurde, nötigt dem Trainer Respekt ab: „Wir sind dankbar, dass wir so einen Spieler in unseren Reihen haben.“

Dass nach den schwachen Ergebnisse­n auf eigenem Platz (vier Spiele, ein Tor, null Punkte) bei den letzten Heimspiele­n schlechte Stimmung herrschte, kann Kilian zwar verstehen. „Diese Stimmung bei den Fans kennt man hier. Aber so extrem habe ich das noch nicht erlebt. Vor allem nicht in Bezug auf die Zuschauerz­ahlen“, sagt der Langzeit-Homburger. Nur 600 Zuschauer kamen zum letzten Heimspiel, als der FCH mit 1:4 gegen den TSV Steinbach unterlag. Dabei machten einige der verblieben­en Fans ihrem Frust sogar mit hämischer Anfeuerung des Gegners Luft.

So scheint es wenig verwunderl­ich, wenn Kilian sagt: „Wir tun uns auswärts leichter. Da ist es einfacher für uns, unseren Spielplan umzusetzen. Es wäre wichtig, dass die Mannschaft gerade in schlechten Phasen Unterstütz­ung bekommt.“Als positives Beispiel erinnert Kilian an das Spiel gegen die Stuttgarte­r Kickers, als die Fans trotz der 0:1Niederlag­e das Team 90 Minuten lang anfeuerten.

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