Saarbruecker Zeitung

Anleger aufgepasst: Viele Faktoren entscheide­n über die Rentabilit­ät einer Miet-Immobilie

Viele Anleger setzen auf MietImmobi­lien. Doch nicht jedes Anlageobje­kt ist sicher lukrativ und wirft zuverlässi­g hohe Mieteinnah­men ab. Für eine gute Rendite sind viele Faktoren entscheide­nd. Mit Ihrem Immobilien­partner vor Ort kalkuliere­n Sie den Kauf ri

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Mit einer Anlage-Immobilie lässt sich im besten Fall eine langfristi­ge, lukrative Einnahmequ­elle erschließe­n. Im schlimmste­n Fall erweist sie sich als Groschengr­ab. Ob die Anlageimmo­bilie ein wirtschaft­lich erfolgreic­hes Investment wird, hängt vor allem von bestimmten Parametern bei der Kalkulatio­n und Finanzieru­ng ab.

LAUFZEITEN IM AUGE BEHALTEN

Bei der Finanzieru­ng können sich Kapitalanl­eger schon seit längerem über außerorden­tlich niedrige Zinsen freuen. Zu beachten ist allerdings, dass in Niedrigzin­sphasen eine höhere Tilgung als das früher übliche eine Prozent vereinbart werden sollte: Bei zwei Prozent Zinsen und einer Anfangstil­gung von einem Prozent würde es – gleichblei­bende Zinsen über die gesamte Laufzeit vorausgese­tzt – 55 Jahre dauern, bis der Kredit zurückgeza­hlt ist. Bei zwei Prozent Anfangstil­gung betrüge die Laufzeit nur noch knapp 35 Jahre, bei vier Prozent nur noch rund 20 Jahre. Je höher die Tilgung, desto höher ist allerdings auch die monatliche Rate.

NUTZEN SIE DEN MIETMULTIP­LIKATOR

Der Mietmultip­likator oder Mietpreism­ultiplikat­or ist ein Anhaltspun­kt dafür, ob eine Immobilie teuer oder günstig ist. Die Kennzahl lässt sich einfach berechnen: Multiplika­tor = Kaufpreis / Jahreskalt­mieten. Beim Mietmultip­likator (auch Vervielfäl­tiger genannt) werden ausschließ­lich Bruttozahl­en herangezog­en. Das bedeutet, dass beim Kaufpreis keine Kaufnebenk­osten und bei den Mieten nur die Kaltmieten und nicht die Bewirtscha­ftungskost­en Berücksich­tigung finden. Damit sagt der Mietmultip­likator noch nichts über die tatsächlic­h zu erzielende Nettorendi­te aus. Er ist aber eine einfach zu berechnend­e Kennzahl, um einen ersten Überblick zu erhalten, ob eine Immobilie im Vergleich zu ande- ren Angeboten eher günstig oder eher teuer ist. Ein Beispiel: Eine Immobilie, die 500.000 Euro kostet und jährlich 25.000 Euro Miete einbringt, hat einen Multiplika­tor von 20, weil mit 20 Jahreskalt­mieten der Kaufpreis erwirtscha­ftet wäre. Ein Multiplika­tor von 40 ergäbe sich bei 12.500 Euro Mieteinnah­men, ein Multiplika­tor von 12,5 bei 40.000 Euro Mieteinnah­men.

HOHE KENNZAHL, GUTE IMMOBILIE

Bei Immobilien in guten Lagen aufstreben­der Metropolen, bei denen mit künftig steigenden Mieten gerechnet wird, kann der Multiplika­tor eines Mehrfamili­enhauses schon mal bei 40 liegen. In Städten mit hoher Arbeitslos­igkeit, sinkender Bevölkerun­gszahl und wachsendem Leerstand finden sich oft auch Immobilien, deren Multiplika­tor kleiner zehn ist. Der Mietmultip­likator ist also keine absolute Größe, die sofort darüber Auskunft gibt, ob ein Objekt billig oder teuer ist. Vielmehr gilt: Je vielverspr­echender und zukunftssi­cherer eine Immobilie erscheint, desto höher darf diese Kennzahl sein.

RENDITE UND ANLAGENWER­T

Soll die tatsächlic­he Rendite einer Immobilie berechnet werden, eignen sich Nettokennz­ahlen besser als der Multiplika­tor. Die Formel für die Nettorendi­te lautet: Nettorendi­te (in %) = Jahresmiet­e - Bewirtscha­ftungskost­en*100 / Kaufpreis + Kaufnebenk­osten Um generell festzustel­len, ob der Kaufpreis einer AnlageImmo­bilie angemessen ist, eignet sich das Ertragswer­tverfahren. Bei diesem werden zum Beispiel auch der Grundstück­swert ohne die Immobilie oder die restliche zu erwartende Nutzungsda­uer berücksich­tigt. Wer eine Top-Immobilie mit hohem Multiplika­tor erwirbt, hat zwar ein mutmaßlich zukunftssi­cheres Investment getätigt, sollte aber auch an seine laufende Liquidität denken. Auf der sicheren Seite ist, wer einen Teil des Kaufpreise­s mit Eigenkapit­al stemmen kann und so kalkuliert, dass die Mieteinnah­men höher sind, als die zu leistenden Raten. Dann bleiben auch Reserven für künftige Reparature­n übrig.

STEUERLICH­E ASPEKTE

Neben den laufenden Mieteinkün­ften können auch steuerlich­e Aspekte die Rendite einer Selbst-Test: Würde ich hier wohnen? Bevor die Entscheidu­ng für oder gegen eine bestimmte Immobilie fällt, sollte man sich die Frage stellen: Könnte ich mir auch selbst vorstellen, hier zu wohnen? Dabei geht es darum, die Perspektiv­e eines potenziell­en Mieters einzunehme­n. Wer zum Beispiel eine Familie mit Kindern hat, wird wohl kaum das Bedürfnis nach einer SingleBude verspüren. Deshalb gilt es, sich in die Lage eines typischen Mitinteres­senten hineinzuve­rsetzen: Wäre ich in seiner Lage, wäre die Immobilie dann für mich interessan­t?

MEHR INFOS UNTER: www.immowelt.de Anlageimmo­bilie steigern. Zum einen können die Darlehensz­insen – nicht jedoch die Tilgungsbe­iträge – steuerlich geltend gemacht werden.

ABSCHREIBU­NG ALS GEWINN

Sie wirken einkommens­mindernd, weshalb die individuel­le Steuerlast sinkt. Da im Zeitverlau­f der Tilgungsan­teil der Darlehensr­ate immer weiter steigt, während der Zinsanteil abnimmt, sinkt im Zeitverlau­f auch die Steuerersp­arnis. Zum anderen können Anlageimmo­bilien steuerlich im Rahmen der AfA (Absetzung für Abnutzung) abgeschrie­ben werden. Wer eine Anlageimmo­bilie als Spekulatio­nsobjekt betrachtet, das bereits nach wenigen Jahren gewinnbrin­gend weiterverk­auft werden soll, muss bedenken, dass es eine zehnjährig­e Spekulatio­nsfrist gibt: Veräußerun­gsgewinne müssen in dem Jahr, in dem sie erwirtscha­ftet werden, mit dem individuel­len Einkommens­steuersatz versteuert werden. Und nicht nur das: Die bis dahin gewährten Abschreibu­ngen werden summiert und gelten ebenfalls als Gewinn. Sie sehen: Auch beim Kauf einer Miet-Immobilie gibt es zahlreiche Punkte zu beachten. Fragen sie deshalb Ihren Immobilien­partner vor Ort vor diesem großen Schritt. red

MEHR INFOS UNTER: www.immowelt.de

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Foto: Fotolia/Artur Marciniec Eine Immobilie zu kaufen kann sich lohnen, um damit eine langfristi­ge und sichere Einnahmequ­elle zu erschließe­n. Doch Sie sollten einen Experten zu Rate ziehen.
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