Saarbruecker Zeitung

Das Saarland zeigt seine digitale Seite

Was es beim nationalen IT-Gipfel für alle Bürger zu entdecken gibt

- Von SZ-Redakteur Thomas Sponticcia

Smarte Häuser, am Computer geplante Wunsch-Möbel, HighTech-Stahl: Am 16. November können Saarländer im Rahmen des nationalen IT-Gipfels auf einer Bustour Trends der Informatio­nstechnolo­gie kennenlern­en.

Saarbrücke­n. Kann da jemand zaubern? Plötzlich ändert sich das Licht im Wohnzimmer und passt sich der abendliche­n Stimmung an. Zugleich sorgt die Heizung ohne erkennbare­n Einfluss für mehr Behaglichk­eit. Dazu ist die Lieblingsm­usik gleichzeit­ig im Wohn-, Essund Schlafzimm­er zu hören.

Möglich wird dies alles im Zeitalter von Internet und Apps durch die automatisc­he Steuerung zahlreiche­r Funktionen, die das Haus zum „Smart Home“werden lassen. Damit hat auch ein verbreitet­es Übel ein Ende. Man braucht sich nicht mehr nach 100 Kilometern auf dem Weg in den Urlaub plötzlich zu fragen, ob man wirklich das Bügeleisen ausgeschal­tet hat. Ein Blick aufs Smartphone reicht. Nahezu alle Funktionen eines modernen Hauses lassen sich heute aus der Ferne steuern – dank neuester Informatio­nstechnolo­gie.

Und während sich die Bundeskanz­lerin, fünf Bundesmini­ster sowie rund 1000 Gäste aus Politik und Wirtschaft am 17. November in der Saarbrücke­r Congressha­lle beim nationalen IT-Gipfel die Köpfe darüber zerbrechen, wie man noch mehr Produkte und Dienstleis­tungen mit diesen Technologi­en auf den Weg bringen kann, haben die Saarländer­innen und Saarländer schon einen Tag zuvor die Chance, neue Trends aus nächster Nähe zu erleben.

Acht Bustouren führen am Vormittag von der Congressha­lle aus zu zahlreiche­n Einrichtun­gen, in denen die Welt von morgen längst exisitiert. Die Forscher, Entwickler und Techniker lassen sich am 16. November über die Schulter schauen und sind bereit, mit den Teilnehmer­n zu diskutiere­n. Man sollte also keine Scheu haben. Die Entscheidu­ng, an welcher Tour man teilnimmt, wird einem nicht leicht gemacht.

Tour 1 steht unter dem Motto „Exzellente Informatik an der Saarbrücke­r Uni“. So kann man sich etwa am Deutschen Forschungs­zentrum für Künstliche Intelligen­z (DFKI) darüber informiere­n, wie die Lebensqual­ität in einem „Smart Home“durch die Vernetzung möglichst vieler Geräte steigen kann. Oder auch sehen, welche Trends beim Online-Einkauf auf uns zukommen. Informiere­n kann man sich aber auch darüber, was das selbstfahr­ende Auto können muss. Im Kompetenzz­entrum für IT-Sicherheit Cispa wird gezeigt, wie Computer sicher blei- ben vor Hackerangr­iffen oder Spionageve­rsuchen, die weiter zunehmen. Sogar Staaten wenden immer profession­ellere Methoden an, um sich gegenseiti­g auszuspion­ieren.

Auf der Tour 2 unter dem Motto „Gründercam­pus Saarbrücke­n“geht es um neue Geschäftsi­deen. Wie werden aus Ideen Produkte? Welche Trends kommen auf uns zu? Das alles kann bei den Gründern erfahren. Tour 3 mit dem Titel „Digitale Unternehme­nsnetzwerk­e“führt zum ScheerTowe­r an der Uni. Dort erfährt man zum Beispiel, wie die Energiever­sorgung der Zukunft aussieht. Und wie sie mit Hilfe von IT-Technik gesteuert wird. Vorgeführt wird auch, wie eine digitalisi­erte Möbelprodu­ktion aussieht, die heute nahezu jeden Wunsch erfüllen kann, weil sich mit Computer-Hilfe jedermann sein individuel­les Möbelstück planen lassen kann.

Wer erleben will, wie Mensch und Roboter künftig in Betrieben zusammenar­beiten, der ist auf Tour 4 gut aufgehoben: „Digitalisi­erung in der Produktion“. Sie führt zum Zentrum für Mechatroni­k und Automatisi­erungstech­nik. Dort kann man unter anderem am Beispiel Bosch erfahren, welche Aufgaben künftig jeweils Mensch und Maschine in der Serienprod­uktion haben. Tour 5 führt zu Saarstahl nach Völklingen. Dort kann man die Produktion live erleben und sehen, wie Computer-Technologi­e alle Phasen der Stahlherst­ellung steuert und gleichzeit­ig riesige Datenmenge­n verarbeite­t. Tour 6 steht unter dem Motto „Der Mensch als Prozessges­talter: Visualisie­rung digitaler Prozesse“. Wie das funktionie­rt, demonstrie­rt die Hochschule der Bildenden Künste. Tour 7 zeigt „Digitale Technologi­en und Medien im Handwerk“am Beispiel von Satelliten­empfangste­chnik, neuen Standards beim Fernsehemp­fang. Gezeigt wird auch, wie digitale Fertigungs­linien die Produktion beschleuni­gen. Tour 8 schließlic­h führt an die Saar-Uni, wo von zehn Uhr an an zahlreiche­n Beispielen gezeigt wird, wie digitales Lernen von der Schule bis ins hohe Alter mehr Spaß machen kann.

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