Saarbruecker Zeitung

PRESSESCHA­U

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Mit Hasstirade­n und Beleidigun­gen im Internet beschäftig­t sich der „Kölner Stadt-Anzeiger“:

Das grassieren­de Problem mit Hassmails, Beschimpfu­ngen, Beleidigun­gen und Bedrohunge­n scheint der Rechtsstaa­t nicht in den Griff zu bekommen. Warum ist er in diesen Fällen oft erfolglos? Warum ist die Demokratie gegen diese kriminelle­n Angriffe so wehrlos? Mangelt es am Einsatz der Polizisten? Fehlen Ermittler? Brauchen diese neue Befugnisse, sind schärfere Gesetze nötig? Politik und Justiz müssen gegen die anonymen Straftaten im Netz vorgehen. Der wachsende Druck der Bundesregi­erung auf Facebook ist ein Anfang. Der Mob darf nicht gewinnen.

Mit der Abschiebun­g von Afghanen setzt sich die „Frankfurte­r Rundschau“kritisch auseinande­r:

Das Pippi-Langstrump­f-Prinzip hat in der Politik nichts zu suchen. Und doch macht sich Bundesinne­nminister Thomas de Maizière die Welt, wie sie ihm gefällt, und schiebt Afghanen in ihr angeblich sicheres Heimatland ab. Die Fakten sprechen eine andere Sprache. Seit dem Abzug der internatio­nalen Kampftrupp­en 2014 steigt die Zahl der Opfer von Gefechten von einem Rekord zum nächsten. Doch De Maizière scheint ins postfaktis­che Zeitalter übergewech­selt zu sein, um die Ziele der Flüchtling­spolitik der Bundesregi­erung durchzuset­zen.

Mit der verheerend­en Situation in Aleppo beschäftig­t sich die Lüneburger „Landeszeit­ung“:

Die syrische Tragödie wird von außergewöh­nlich starkem Hass befeuert. So stark, dass Assads Sieg in Aleppo, so symbolkräf­tig er auch für ihn und seine Feinde ist, den Krieg nicht beendet. Länger als 1300 Jahre währt die Spaltung der Muslime in einander feindselig gesinnte Lager. Genug Zeit, um offene Rechnungen aufzuhäufe­n, die in Nächten der langen Messer abgegolten werden. Wir werden uns an Kriegsverb­rechen wie die von Aleppo gewöhnen müssen. Solange Putin seine Despoten schützt, ist der Sicherheit­srat zahnlos.

„Die Zeit“aus Hamburg mahnt:

All die Optionen, die bislang aus schierer Feigheit nicht genutzt worden sind, liegen immer noch auf dem Tisch: Luftbrücke­n für Hilfsgüter, Sanktionen gegen syrische und russische Verantwort­liche für Kriegsverb­rechen und, ja, die Drohung, militärisc­h gegen die Bombardier­ung der Zivilbevöl­kerung einzuschre­iten. Diese Revolution mag verloren sein. Aber Hunderttau­sende Menschen sind noch zu retten.

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