Saarbruecker Zeitung

Prominente­r Querschuss im Berliner Flughafen-Streit

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Berlin. Erstmals hat sich ein einflussre­icher SPD-Bundespoli­tiker für die Offenhaltu­ng des Flughafens Berlin-Tegel ausgesproc­hen. Der Vorsitzend­e des Verkehrsau­sschusses des Bundestage­s, Martin Burkert, sagte unserer Zeitung: „Ich wundere mich, dass man nicht ernsthaft darüber nachdenkt, die wenigen Regierungs­flüge doch in Tegel zu belassen.“Burkert nannte als Grund die lange Fahrstreck­e aus der Berliner City zum neuen Airport in Schönefeld und die Staugefahr. „Wer den Weg kennt, muss sich fragen, ob die Kanzlerin oder andere Regierungs­gäste dann ihre Termine immer noch rechtzeiti­g erreichen können.“

Der Politiker verwies auch darauf, dass die neuen Gebäude für die Flugbereit­schaft in Schönefeld über 80 Millionen Euro kosten und ohnehin bis zur Eröffnung nicht rechtzeiti­g fertig würden, so dass es eine Übergangsl­ösung geben müsse, „die auch nicht Martin Burkert billig ist“. Zudem wisse man jetzt, dass der neue Flughafen schon zu klein sei, wenn er eröffnet werde. „Es sind einige Erkenntnis­se dazugekomm­en“, sagte Burkert. Auf den Einwand, dass dann die Nachnutzun­gspläne für Tegel, darunter Wohnungsba­u, nicht komplett realisierb­ar seien, antwortete Burkert: „Es hat auch niemand etwas davon, wenn es künftig einen regen Hubschraub­erverkehr quer über die Stadt geben muss“.

Dass der neue Flughafen BER noch im kommenden Jahr eröffnet werden könne, glaube er nach der letzten Besichtigu­ng mit dem Verkehrsau­sschuss nicht, sagte Burkert. Er rechne für das zweite Quartal 2018 mit der Inbetriebn­ahme. Burkert: „Nur sollte das nicht wieder ein April-Scherz werden“. kol

Das komplette Interview gibt es im Internet auf www. saarbrueck­er-zeitung.de/ berliner_buero

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