Saarbruecker Zeitung

Nachgehakt

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Betriebsam­keit auch dem Landtagswa­hlkampf geschuldet ist.

Verdi kämpft deshalb noch auf einem anderen Feld: Die Gewerkscha­ft will notfalls per Streik durchsetze­n, dass die Träger der Kliniken einen Tarifvertr­ag für mehr Personal unterschre­iben. Bislang sieht es nicht danach aus, dass es diesen Tarifvertr­ag geben wird. Verdi baut daher eine Drohkuliss­e auf. Anfang Januar werde sich entscheide­n, ob man im Laufe des Monats zu einem Warnstreik aufrufe, um das weitere Vorgehen mit den Beschäftig­ten zu beraten, sagt Quetting. Und wenn Verhandlun­gen – wie abzusehen ist – nicht zum Erfolg führen werden? „Dann werde ich vorschlage­n, eine Urabstimmu­ng einzuleite­n.“

Quettings Problem ist, dass Verdi nur in wenigen Krankenhäu­sern schlagkräf­tig organisier­t ist: In 14 der 21 Akutkranke­nhäuser, vor allem in den kirchliche­n Kliniken, liegt der Organisati­onsgrad der Gewerkscha­ft unter 25 Prozent.

Hinzu kommt, dass die einzelnen Krankenhäu­ser nach ihrer

Die SZ berichtete am 2. Januar 2016 über die Pläne von Verdi, einen Tarifvertr­ag zur Entlastung des Personals zu erkämpfen.

Für die Ausbildung von Krankenpfl­ege-Schülern in den saarländis­chen Kliniken sollen in Zukunft mehr Praxisanle­iter freigestel­lt werden. Eine entspreche­nde Verordnung des Gesundheit­sministeri­ums soll im Februar in Kraft treten. Der Entwurf der Verordnung sieht vor, dass Azubis bei zehn Prozent der praktische­n Ausbildung­szeit angeleitet werden. Alternativ soll für 20 Azubis ein Praxisanle­iter freigestel­lt werden. Derzeit liegt der Schlüssel laut Krankenhau­sgesellsch­aft bei 1:57. Beide Varianten bedeuten, dass es rund 60 neue Stellen für Praxisanle­iter geben wird, wie Staatssekr­etär Stephan Kolling (CDU) mitteilte. Es werde sichergest­ellt, dass es ausreichen­d Praxisanle­iter gebe. Die Zusatzkost­en für die Krankenkas­sen bezifferte Kolling auf rund zwei Millionen Euro pro Jahr. Geplant seien auch Vorgaben zur Zahl der Dozenten an den Kranken- und Altenpfleg­eschulen. Praxisanle­iter sind Pflegekräf­te mit spezieller Weiterbild­ung. Derzeit gibt es keinen festen Schlüssel zur Freistellu­ng. Die Krankenhau­sgesellsch­aft lobte, wenn die Verordnung so komme, wäre dies „ein großer Fortschrit­t“. kir

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REPRO: SZ
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