Stadtverwaltung kündigt Vertrag mit Investor
Saarbrücken. Die Stadtverwaltung sieht die Zusammenarbeit mit dem Projektentwickler Hans-Josef Rogge als beendet an. Dass der Vertrag zwischen Rogge und der Stadt, der ein gemeinsames Vorgehen bei der Entwicklung des Brebacher Ohrs regelte, vor wenigen Tagen gekündigt wurde, habe aber nichts mit den unterschiedlichen Vorstellung darüber zu tun, was auf dem Gelände passieren soll. Eine Zusammenarbeit sei nicht mehr möglich, weil das Verhältnis zwischen Verwaltung und Rogge „tiefgreifend und unheilbar“zerstört sei, erklärte der städtische Rechtsdezernent Jürgen Wohlfarth gestern.
Unstrittig sei, dass auf einem Teil des Geländes ein „Nebenzentrum“mit Ärztehaus, Wohnungen, Dienstleistungen und Gastronomie entstehen soll, sagt Baudezernent Heiko Lukas. Dieses Zentrum soll der Nahversorgung in Brebach dienen. Ein Fachmarktzentrum, das größer sei als das auf den Saarterrassen, größer als Saarbasar und Globus schade Saarbrücken allerdings, weil es nur zu einem Verdrängungswettbewerb in der Stadt komme. Man brauche keine neue Verkaufsfläche, man brauche Gewerbegebiete. Dazu eigne sich das Brebacher Ohr hervorragend, sagt Lukas. Ein Gewerbegebiet sei auch Ziel der Landesplanung. Die Stadt sei bereit gewesen, ein „Zielabweichungsverfahren“einzuleiten – mit einer vorherigen gründlichen Untersuchung. Daraufhin ging bei Lukas Post von Rogge ein, in der der stellvertretende Amtsleiter als „kontraproduktiver Faktor“bezeichnet und der „vorsätzlichen Lüge“bezichtigt wird. Rogge schreibe von „Gekungel und Vorteilsnahme“, lehne die komplette Amtsleitung als Gesprächspartner ab. So könne man nicht zusammenarbeiten, sagt Wohlfarth.