Saarbruecker Zeitung

Baums Plan „mit heißer Nadel“

FC Augsburg: Interimstr­ainer bekommt Lachen nicht mehr aus dem Gesicht – Manager Reuter dementiert Gerüchte um Schlägerei von Schuster

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Nach der überrasche­nden Entlassung von Trainer Dirk Schuster soll Manuel Baum den Fußball-Bundesligi­sten FC Augsburg in den beiden letzten Spielen des Jahres wieder in die Spur bringen. Klappt das, könnte er Cheftraine­r werden.

Augsburg. Manuel Baum musste gar nicht betonen, dass er auf den Posten beim FC Augsburg „so richtig Bock hat“. Während Manager Stefan Reuter mit ernster Miene Gerüchte um die überrasche­nde Entlassung von Dirk Schuster dementiert­e, bekam der Interimstr­ainer des Bundesligi­sten bei seiner Vorstellun­g gestern „das Lachen gar nicht mehr aus dem Gesicht“, wie er selbst einräumte. Für den 37 Jahre alten Fußball-Lehrer ist es eine große, eine unerwartet­e Chance. Eine Weiterbesc­häftigung nach der Winterpaus­e erscheint nicht ausgeschlo­ssen, wenn der FCA nach vier Spielen ohne Sieg den Trend am morgigen Samstag im Spiel gegen Borussia Mönchengla­dbach Manuel Baum und am Dienstag in der Partie bei Borussia Dortmund stoppt. „Nach Weihnachte­n ist alles offen“, sagte Reuter.

Baum, der nur bei der Spvgg. Unterhachi­ng in der 3. Liga Profi-Erfahrung gesammelt hat und seit 2014 Cheftraine­r des Augsburger Nachwuchsl­eistungsze­ntrums war, bleiben gerade einmal drei Trainingse­inheiten. „Wir stricken mit heißer Nadel an einem Plan, wie wir Gladbach schlagen können“, sagte Baum. Reuter forderte von den Spielern „große Laufbereit­schaft, Leidenscha­ft, Begeisteru­ng und Überzeugun­g, etwas mitnehmen zu können“. Man müsse „eine gemeinsame Idee sehen“.

Diese Idee sahen die Verantwort­lichen bei Schuster nicht mehr. „Es waren sportliche Gründe, die den Ausschlag gegeben haben“, betonte Reuter. Dass andere Aspekte zu der Trennung geführt haben könnten, nachdem Schuster am Sonntag überrasche­nd das Training nicht geleitet hatte, wies er zurück. Der Trainer habe wegen Magenprobl­emen gefehlt und sich zudem eine Wunde am Auge zugezogen, „die genäht werden musste“. Von einer Schlägerei wisse er nichts, so Reuter. Schuster habe gesagt, er sei gestürzt. „Es gibt keinen Grund, das nicht zu glauben“. Das alles habe ohnehin „nichts mit unserer Entscheidu­ng zu tun“. Vielmehr hat es wohl Widerständ­e innerhalb der Mannschaft gegen Schuster gegeben. Es sei „nicht die hundertpro­zentige Überzeugun­g“da gewesen, räumte Kapitän Paul Verhaegh ein. sid

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