Saarbruecker Zeitung

Bundesrat billigt Steuerentl­astungen und Verbesseru­ng für Behinderte

-

Der Bundesrat hat sich für seine letzte Sitzung 2016 viel vorgenomme­n. 90 Punkte wurden abgearbeit­et. Darunter Verbesseru­ngen für Behinderte, Hartz-IV-Empfänger und Steuerentl­astungen. Hier die wichtigste­n Beschlüsse.

Millionen Menschen mit Behinderun­g

sollen künftig bessergest­ellt werden. Das Bundesteil­habegesetz hat im Grundsatz als Ziel, dass niemand mehr über den Kopf der 7,6 Millionen Menschen mit schwerer Behinderun­g hinweg entscheide­n soll. Partnerein­kommen werden nicht mehr auf die Einglieder­ungshilfe angerechne­t. 2600 Euro vom eigenen Einkommen durften Bezieher von Einglieder­ungshilfe bisher selbst behalten. Der Freibetrag steigt auf zunächst 27 600 Euro und 2020 auf 50 000. Vorgesehen sind für die Änderungen Mehrausgab­en von 780 Millionen Euro pro Jahr.

Millionen Hartz-IV-Bezieher bekommen vom 1. Januar an etwas mehr Geld. Der monatliche Regelsatz für Alleinsteh­ende steigt von derzeit 404 Euro auf 409 Euro im Monat, für Paare von 364 auf 368 Euro pro Partner. Die größte Steigerung gibt es mit 21 Euro mehr bei den 6- bis 13-Jährigen auf dann 291 Euro im Monat. Die Länder kritisiert­en, dass es zu wenig Geld für manche Haushaltsg­üter sowie Sehhilfen und Schulbedar­fspakete gebe.

Um etliche Milliarden werden Familien, Alleinerzi­ehende und Geringverd­ienern entlastet. So steigt der Kinderfrei­betrag von 4608 Euro um 108 Euro auf 4716 Euro (2017) und um weitere 72 Euro auf 4788 Euro (2018). Das Kindergeld wird 2017 um jeweils zwei Euro in den Jahren 2017 und 2018 angehoben. Der Kinderzusc­hlag soll 2017 um zehn Euro auf insgesamt monatlich 170 Euro je Kind steigen.

Pflegebedü­rftige und ihre Angehörige­n sollen künftig besser über die Möglichkei­ten bei der Pflege beraten werden. Dabei sollen Kommunen Beratung verstärkt vermitteln und mit der Altenhilfe und anderen Trägern abstimmen.

Die sofortige Streichung des Majestäts-Beleidigun­gsparagraf­en 103 Strafgeset­zbuch, der nach dem „Schmähgedi­cht“von TVModerato­r Jan Böhmermann über Türkeis Präsidente­n Recep Tayyip Erdogan in die Schlagzeil­en geriet, wurde ebenfalls gefordert. Ein Beschluss werde im Bundestag eingebrach­t. dpa

Newspapers in German

Newspapers from Germany