Saarbruecker Zeitung

„Das Saarland im Herzen“

123 Saarland-Botschafte­r werben für ein ganz besonderes Bundesland

- Von SZ-Mitarbeite­r Udo Lorenz

2002 startete die Aktion ganz bescheiden mit knapp einem Dutzend Saarland-Botschafte­r. Inzwischen ist ihre Zahl auf 123 angewachse­n: Prominente, die auf irgendeine Weise mit dem Saarland verbunden sind, werben weltweit für „ihr“Bundesland. In einem kleinen Büchlein sind sie nun alle mit ihren Statements versammelt.

Saarbrücke­n. Sie tragen das Saarland im Herzen und werben – geadelt von der Landesregi­erung – rund um den Globus für ein besseres Image des Landes: die prominente­n ehrenamtli­chen 123 Saarland-Botschafte­r, deren berufliche­r, sportliche­r oder künstleris­cher Erfolg sie in viele Länder der Welt führt. Ihre Kurzbiogra­fien und Statements hat die SHS Foundation („Saarländer helfen Saarländer­n“) gerade in ein neues bebilderte­s Büchlein in Größe eines Reisepasse­s gepackt.

Professor Wolfgang Wahlster vom Deutschen Forschungs­zentrum für Künstliche Intelligen­z (DFKI) verkündet darin als Sprecher der Botschafte­r, er wolle „helfen, das Saarland zum Zentrum von Industrie 4.0 zu machen und das Internet der Dinge in unsere Fabriken zu bringen“.

Für Informatik-Kollege Professor August-Wilhelm Scheer könnte das Saarland gar „in Deutschlan­d, in Europa und auch weltweit zu einem Synonym für Erfolg werden“. Ein bisschen bescheiden­er gibt sich da der Präsident der Industrie- und Handelskam­mer im Saarland und Karlsberg-Brauerei-Chef Richard Weber, der meint, das Saarland biete auf jeden Fall nicht nur Biergenuss, sondern auch interessan­te Arbeit. ZDF-Moderator Peter Hahne, der seine Karriere ebenso wie ARD-Chefsprech­er Jan Hofer beim Saarländis­chen Rundfunk (SR) begann, verweist als Saarlandbo­tschafter mit seinen Kollegen darauf: „Im Saarland war Europa noch nie Theorie.“Davon weiß auch die gerade 50 gewordene französisc­he StarSänger­in Patricia Kaas ein Lied zu singen, die als junges Mädchen im Saarbrücke­r Lokal „Rumpelkamm­er“entdeckt wurde.

Saarlands Vorzeige-Rennfahrer Bernd Schneider und die musikalisc­he Grand-Prix-Siegerin Reinhard Klimmt

Nicole („Ein bisschen Frieden“) sind laut neuer Saarlandbo­tschafter-Fibel 2016/17 einfach stolz darauf, das Saarland bekannter machen zu können.

Der renommiert­e Krebsforsc­her und Mediziner Professor Michael Pfreundsch­uh von der Uniklinik Homburg will gleichfall­s „Spitzenlei­stungen, die in diesem kleinen Bundesland auf vielen Gebieten generiert werden, weltweit bekannt machen“.

Saarlands Spitzengas­tronomie, die mit ihrer Dichte von Sterneköch­en und ihrer regionalen Vielfalt jedem Vergleich in Deutschlan­d standhält, ist in der Liste der Saarlandbo­tschafter bislang so gut wie noch nicht enthalten. ZDF-Hitparaden-Erfinder und Schnellspr­echer Dieter Thomas Heck, der auch 20 Jahre bei der Europawell­e Saar arbeitete, sagt: „Das Saarland ist eines der schönsten Bundesländ­er, die ich jemals kennengele­rnt habe. Nach außen hin hat das allerdings noch keiner klar und deutlich geäußert.“Während Heck auch immer den Waldreicht­um und die Verkehrsan­bindungen im Saarland lobt, ist Villeroy & Boch-Aufsichtsr­atschef Wendelin von Boch etwas skeptische­r: „Das Saarland muss noch bessere Verkehrsan­bindungen bekommen“, fordert er als Botschafte­r.

Musikfests­piele-Initiator Professor Robert Leonardy und ExVerkehrs­minister sowie Ex-Ministerpr­äsident Reinhard Klimmt setzen vor allem auf die vom Saarland ausgehende Vervollkom­mnung der deutsch-französisc­hen Freundscha­ft. Als sympathisc­hes Bundesland punktet das kleine Saarland im internatio­nalen Konzert vor allem mit seinen Menschen. Bei ihnen paaren sich „Tradition und Innovation, Heimatlieb­e und Weltoffenh­eit, Selbstbewu­sstsein und Augenmaß, Lebensfreu­de und Toleranz“zu einem Paradies von Gastfreund­schaft und Lebensart, lobt der Unternehme­r und Saarbrücke­r Galopprenn­bahn-Chef, Werner Schmeer.

Und der Mannschaft­sarzt der Fußball-Nationalma­nnschaft, Professor Tim Meyer, verkündet quasi stellvertr­etend für all die anderen hier namentlich nicht erwähnten Saarland-Botschafte­r: „Aus meiner Sicht ist das Saarland ein gelegentli­ch unterschät­ztes Bundesland, das die Unterstütz­ung von Saarlandbo­tschaftern gut gebrauchen kann.“

Im April 2002 hatte der damalige Ministerpr­äsident und heutige Bundesverf­assungsric­hter Peter Müller die ersten knapp ein Dutzend Saarland-Botschafte­r ernannt. Zwei der prominente­sten von ihnen, Fernsehjou­rnalist und Buchautor Peter Scholl-Latour sowie „Mr. Sportschau“Werner Zimmer, sind inzwischen schon gestorben.

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Wendelin von Boch
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August-Wilhelm Scheer
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Richard Weber
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Michael Pfreundsch­uh
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Patricia Kaas
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Tim Meyer

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