Saarbruecker Zeitung

Draxler zieht es wohl nach Spanien

VfL Wolfsburg: Trainer Ismael braucht einen Sieg – Kaderplanu­ng schreitet voran

- Von sid-Mitarbeite­r Christoph Stukenbroc­k

Der VfL Wolfsburg, mit großen Ambitionen in die Saison gestartet, findet sich kurz vor der Winterpaus­e im Abstiegska­mpf wieder. Die Mannschaft soll nach den letzten beiden Spielen des Jahres umgebaut werden.

Wolfsburg. Kraft tanken an der Lutter-Quelle, gemütliche­r Spaziergan­g durch den mittelalte­rlichen Stadtkern oder ein Besuch des historisch­en Doms: In der Abgeschied­enheit der niedersäch­sischen Provinz sollen Mario Gomez und Co. nach dem Tohuwabohu der vergangene­n Tage zur Ruhe kommen – und sich voll auf den JahresEnds­purt mit dem VfL Wolfsburg konzentrie­ren. Doch geht das Unternehme­n, droht nach Sportchef Klaus Allofs auch Trainer Valerien Ismael seinen Job zu verlieren.

„Die volle Konzentrat­ion liegt jetzt auf den beiden wichtigen Spielen vor der Winterpaus­e. Dabei ist es förderlich, aus dem gewohnten Umfeld heraus zu sein“, sagte der neue sportliche Leiter Olaf Rebbe. Ruhe und Gespräche sollen die angeschlag­enen Wolfsburge­r in der schwersten Krise ihrer 20jährigen Bundesliga-Geschichte wieder auf die Beine bringen. An diesem Samstag braucht der VfL im Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt (18.30 Uhr) einen Sieg, um nicht noch tiefer in den Abstiegsst­rudel zu geraten. „Wir müssen alles dafür tun, die Wende zu schaffen“, sagte Ismael. Der Nachfolger von Dieter Hecking sieht sich nach nur vier Punkten aus den sieben Spielen als Verantwort­licher zunehmende­r Kritik ausgesetzt – und spürt den enormen Druck. Doch auch die Spieler sind beim VW-Club in der Bringschul­d. Zehn Punkte nach 14 Spielen: Nie stand Wolfsburg zu diesem Zeitpunkt einer Saison schlechter da.

Neuausrich­tung des Clubs Während die Verantwort­lichen um den mächtigen Aufsichtsr­atschef Francisco Javier Garcia-Sanz versuchen, in der Öffentlich­keit Ruhe auszustrah­len, wird hinter den Kulissen an der Neuausrich­tung des Clubs geschraubt. Dabei wird die Verpflicht­ung des niederländ­ischen Mittelfeld­spieler Riechedly Bazoer von Ajax Amsterdam für zwölf Millionen Euro Ablöse (wir berichtete­n) wohl nur der Anfang einer winterlich­en Transferof­fensive gewesen sein. Weitere Spieler sollen kommen, einige den Verein verlassen – der Abgang von Julian Draxler scheint ohnehin beschlosse­ne Sache zu sein.

Der Weltmeiste­r soll laut Medienberi­chten vor dem Wechsel zum spanischen Erstligist­en FC Sevilla stehen. Zuletzt wurde der Nationalsp­ieler, der 30 bis 35 Millionen Euro Ablöse kosten soll, auch mit Paris St. Germain, dem FC Arsenal und Juventus Turin Verbindung gebracht. Auch dürfte Allofs Nachfolger Rebbe auf der Position des Kaderplane­rs nur eine Übergangsl­ösung sein. Nach Medienberi­chten soll der VfL an einer Rückholakt­ion von Jochen Sauer interessie­rt sein. Der frühere Sportdirek­tor steht bis Saisonende bei RB Salzburg unter Vertrag.

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FOTO: IMAGO Trainer Valerien Ismael (links) spricht mit Sorgenkind Julian Draxler, der den VfL Wolfsburg im Winter wohl verlassen wird. Ob Draxler vorher noch einmal spielen darf, ist offen.

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