Saarbruecker Zeitung

Das Fernduell um den letzten freien Platz im Halbfinale

Ringer des KSV Köllerbach treffen zum Bundesliga-Abschluss auf KSV Ispringen – Konkurrent Nendingen muss beim ASV Mainz verlieren

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Mit einer kaum für möglich gehaltenen Siegesseri­e hat sich der KSV Köllerbach bis zum letzten Kampftag die Chance offen gehalten, doch noch in das Halbfinale reinzuruts­chen. An diesem Samstag fällt die Entscheidu­ng.

Köllerbach. KSV Köllerbach oder ASV Nendingen – wer schafft den Sprung ins Halbfinale um die deutsche Mannschaft­smeistersc­haft im Ringen? Diese Frage wird an diesem Samstagabe­nd im Fernduell zwischen den Saarländer­n und dem amtierende­n deutschen Meister beantworte­t.

Keine leeren Worte von Geid

Nendingen (14:12 Punkte) tritt mit einem Zähler Vorsprung auf Köllerbach beim ASV Mainz (6:20) an, der nichts mehr mit der Endrunde zu tun hat. Köllerbach (13:13) trifft um 19.30 Uhr in der heimischen Kyllbergha­lle auf den bereits für das Halbfinale qualifizie­rten KSV Ispringen (17:9). Nendingen reicht ein Unentschie­den in Mainz. Das scheint machbar, aber: Für den KSV Köllerbach spricht das berühmte „Momentum“– die Riege um den Verantwort­lichen Thomas Geid konnte die vier letzten Kämpfe für sich entscheide­n, siegte dabei auch in Nendingen und beim Spitzenrei­ter KSV Aalen.

„Auch wenn einige geglaubt haben, es seien leere Worte: Ich habe vor ein paar Wochen gesagt, dass wir die Runde ordentlich zu Ende ringen“, erinnert Geid nicht ohne Stolz auf die Leistungse­ntwicklung seiner Schützling­e: „Wir haben uns diese kleine Restchance erarbeitet und wollen sie jetzt auch versuchen zu nutzen.“

Einer, auf den es dabei ankommen könnte, ist Andrej Shyyka. Der 36-jährige Freistilri­nger wird am Samstag als letzter Köllerbach­er auf die Matte gehen. Der letzte Kampf des Abends könnte

Andrej Shyyka wird den möglicherw­eise letzten Kampf in dieser Saison bestreiten.

der letzte der Saison sein. „Das ist nun einmal so. 75 Kilo Freistil werden halt als letzte gerungen“, sagt der technische Mitarbeite­r in der Merziger Forensik: „Ich hatte in meiner Laufbahn doch schon öfter diese Situation. Die Spannung ist da und nötig. Ich denke, ich bin erfahren genug, damit umzugehen. Aber zuerst müssen ja die anderen ran.“

Duell mit Daum denkbar Shyyka ist seit 2006 beim KSV Köllerbach. Ein gestandene­r Ringer, der an Welt- und Europameis­terschafte­n teilgenomm­en hat, oft ganz ruhig wirkt, aber auch richtig explodiere­n kann. Wie beim Kampf um Platz drei bei der deutschen Meistersch­aft 2016. Da führte der Köllerbach­er zwar mit 14:6 gegen den 21 Jahre alten Unterföhri­nger Andreas Walter. Dann drehte Walter Shyyka die Finger um – und der durch. Nach einer schallende­n Ohrfeige für Walter war der Kampf beendet und Shyyka disqualifi­ziert. „Es war keine Absicht“, sagt der „alte Hase“, der diesen Ausdruck gar nicht mag: „Adam Juretzko ist über 45, der ist ein alter Hase.“Ans Aufhören denkt Shyyka nicht, egal wie diese Saison endet: „Ich habe eine ganz gute Saison gerungen. So lange ich Spaß habe und so lange ich nicht verletzt werde, mache ich auch weiter.“

An diesem Samstag könnte Shyyka auf einen alten Bekannten treffen. Martin Daum kämpfte im vergangene­n Jahr noch für den KSV. „Das wäre schwierig, denn wir sind ja befreundet“, sagt Shyyka: „Aber wir müssen sehen, dass wir unsere Kämpfe gewinnen. Und dann auf Mainz hoffen.“Und wenn es dann doch noch für die Halbfinals reicht? Shyykas Antwort kommt wie aus der Pistole geschossen: „Dann werden wir noch deutscher Meister.“cor

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