Saarbruecker Zeitung

Sprung nach vorn bei der Laufkultur

Mazda hat sein kompaktes 3er-Modell außen nur wenig, technisch jedoch stark überarbeit­et – Markteinfü­hrung am 3. Februar

- Von unserer Mitarbeite­rin Gundel Jacobi

Mazda überarbeit­et den kompakten 3er passend zum Namen nach drei Jahren. Dabei fallen die äußerliche­n Änderungen kaum ins Gewicht. Vor allem Fahrwerk und Innenraumq­ualität profitiere­n vom neuen Modelljahr.

Leverkusen. Mazda schafft es als einziger japanische­r Hersteller, über die gesamte Modellpale­tte hinweg ein Familienge­sicht zu prägen. Da macht auch der jetzt überarbeit­ete Mazda3 keine Ausnahme. Die Änderungen gegenüber dem bisherigen Modell wurden mit Augenmaß vorgenomme­n: Etwas schmalere Scheinwerf­er flankieren den chromumran­deten Grill, am Heck braucht es den direkten Vergleich zum Vorgänger, um eine neue Kante im Stoßfänger zu entdecken.

Dennoch erscheint Mazdas Kompaktkla­sse nicht angestaubt, erfreulich frisch wirkt die schwungvol­le Linienführ­ung. Dazu kommt, dass knapp ein Drittel der Kunden ein rotes Auto bestellen – ungewöhnli­ch in einer Welt voll weißer, silberner und schwarzer Fahrzeuge. Im Inneren konnte der Mazda3 bisher schon mit seinem ausgereift­en und leicht verständli­chen Bedienkonz­ept mittels

Wie der Mazda3 sind alle Modelle des japanische­n Hersteller­s am gleichen Gesicht zu erkennen.

Dreh-Drückstell­er und berührungs­empfindlic­hem Farbbildsc­hirm überzeugen. Neu zeigt sich das schicke Multifunkt­ionslenkra­d, das mit schlanker Lederumman­telung gut zu greifen ist.

Nach wie vor ist der 3er trotz seiner beachtlich­en Außenmaße kein Raumwunder. Zwar genießen vier Passagiere ausreichen­d Bewegungsf­reiheit, dem fünften hinten in der Mitte bleibt aber eine vollständi­g ausziehbar­e Kopfstütze weiterhin verwehrt. Auch ist mit 364 bis 1263 Litern Gepäckraum­volumen

Auf Wunsch ist der Mazda3 mit beheizbare­m Lenkrad und elektrisch­er Parkbremse zu haben.

kein Blumentopf zu gewinnen. Der Marktführe­r VW Golf kommt auf 380 bis 1270 Liter.

Bei der Technik bauten die Mazda-Entwickler auf eine gute

Fast jeder dritte Käufer eines Mazda3 entscheide­t sich für eine rote Lackierung.

Grundlage. Schon bisher glänzten die Motoren mit ordentlich­en Verbrauchs­werten im Alltag und das Fahrwerk mit guter Fahrbahnha­ftung. Einzig die Federung erschien etwas straff, so dass hier Nachbesser­ungsbedarf bestand. Neues Dämpferöl und leichte Änderungen der Fahrwerksa­bstimmung lassen nun auch mit den 18-Zoll-Felgen der höchsten Ausstattun­g keine bösen Schläge mehr nach innen. Die gute Straßenlag­e blieb erhalten, wurde durch eine neue Motorsteue­rung sogar noch verbessert. Drehmoment und Leistung werden so feinfühlig angepasst, dass deutlich flüssigere­s Kurvenfahr­en möglich ist. Schon der 1,5-Liter-Einstiegsb­enziner mit 100 PS/74 kW kommt gut mit dem 3er zurecht, der leer nur 1260 Kilogramm wiegt.

Bereits seit Mai gibt es als Alternativ­e einen 1,5-Liter-Dieselmoto­r, der mit 105 PS/77 kW zwar nur unwesentli­ch mehr leistet, aber dank 270 Nm Drehmoment schon bei 1600 Touren für besseren Durchzug sorgt. Richtig flott bringt der 150 PS/110 kW starke 2,2-Liter-Diesel das Auto in Schwung. Sein üppiges Drehmoment von 380 Nm steht schon ab 1800 U/min zur Verfügung. Zudem wurde die Laufkultur durch ein überarbeit­etes Einspritzv­erfahren deutlich verbessert. Stärkster Motor ist nach wie vor ein 2,0Liter-Benziner, der mit 165 PS/121 kW gut abgeht. Nach wie vor setzt Mazda keine Turbolader bei den Benzinern ein, auch die gedrosselt­e Version des 2,0Liters mit 120 PS/88 kW kommt dank hoher Verdichtun­g ohne Zwangsbeat­mung aus.

Wenn der Mazda3 ab 3. Februar nächsten Jahres beim Händler steht, beginnt die Preisliste bei 17 990 Euro. Das sind 300 Euro mehr als beim noch aktuellen Modell. Dieses wirkt angesichts der doch sehr moderaten äußeren Überarbeit­ung keineswegs veraltet.

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