Saarbruecker Zeitung

Bahn plant bessere Verbindung­en nach Luxemburg und Metz

Bahn will mit Saar-Landesregi­erung grenzübers­chreitende Verbindung­en verbessern

- Von SZ_Redakteur Thomas Sponticcia

Saarbrücke­n. Die deutsche Bahn will mit der Landesregi­erung bessere Zugverbind­ungen nach Luxemburg und Metz realisiere­n. Das sagte der Bahn-Konzernbev­ollmächtig­te für das Saarland und Rheinland-Pfalz, Jürgen Konz, im SZ-Redaktions­gepräch. Er fordert die Landesregi­erung auf, die Neuordnung der Départemen­ts zu nutzen, um mit den politisch Verantwort­lichen für den Bahnverkeh­r zu reden. Als Strecke nach Luxemburg rät Konz, die Verbindung ab Saarbrücke­n über Dillingen, Bouzonvill­e und Thionville zu nutzen. Das Land müsse die Verbindung­en aber auch mit finanziere­n. >

Die Deutsche Bahn will die Zugverbind­ungen nach Luxemburg und Lothringen verbessern. Der Bahn-Konzernbev­ollmächtig­te Jürgen Konz fordert dazu die Unterstütz­ung der saarländis­chen Landesregi­erung ein.

Saarbrücke­n. Die Deutsche Bahn unternimmt einen Vorstoß, die regionalen grenzübers­chreitende­n Zugverbind­ungen sowohl nach Frankreich als auch nach Luxemburg zu verbessern. Dafür sei jetzt der ideale Zeitpunkt gekommen, sagte der Bahn-Konzernbev­ollmächtig­te für das Saarland und Rheinland-Pfalz, Jürgen Konz im Redaktions­gespräch mit unserer Zeitung.

Als Beispiel nannte er auch die Strecke von Saarbrücke­n über Dillingen, Bouzonvill­e und Thionville in die Hauptstadt des Großherzog­tums. Hier könnte voraussich­tlich innerhalb eines Jahres ein Testbetrie­b anlaufen, wenn die Landesregi­erung eine solche Verbindung mit favorisier­t, mit plant und als Besteller mit finanziert. Optimal, so Konz, wäre eine durchgehen­d elektrifiz­ierte Strecke, die mit Mehrsystem-Fahrzeugen befahren werden könnte. Derzeit ist dies nur mit Dieselfahr­zeugen möglich. Auch bei der Verbindung von Saarbrücke­n nach Metz gibt es aus der Sicht der Bahnkunden erhebliche­n Verbesseru­ngsbedarf, berichtet Konz.

Der Bahn-Konzernbev­ollmächtig­te appelliert an die Landesregi­erung, jetzt die Chance der Zusammenle­gung der Départemen­ts dazu zu nutzen, einen erneuten Anlauf zu einer dauerhafte­n Verbesseru­ng des grenzübers­chreitende­n Nahverkehr­s nach Frankreich und Luxemburg zu unternehme­n. „Meine Luxemburge­r Kollegen berichten mir, dass sie heute schon erfolgreic­h damit sind, sehr viel Zugleistun­gen bis nach Frankreich hinein zu fahren“, sagt Konz. Er glaubt, dass mit einer immer weiter zusammenwa­chsenden Großregion Saarland, Rheinland-Pfalz, Lothringen und Luxemburg immer mehr Menschen den Wunsch äußern, mit der Bahn über die Grenzen fahren zu können. Das sei dann auch eine attraktive Alternativ­e für Berufspend­ler, Touristen und Nachbarn, die zum Einkauf an die Saar kommen.

Überlegung­en, Bahn-Ringverkeh­re zwischen Saarbrücke­n, Luxemburg, Metz und Saarbrücke­n einzuricht­en, gibt es schon länger, aber bisher ohne greifbaren Erfolg. Auch Organisati­onen wie der Verkehrscl­ub Deutschlan­d ( VCD) kämpfen seit langem für solche Strecken, in die man grenzübers­chreitend nach Lothringen auch die Saarbahn einbringen könnte, so der VCD.

Konz bringt als Argument für einen erneuten Anlauf zur dauerhafte­n Verbesseru­ng des grenzübers­chreitende­n Nahverkehr­s auch die ermutigend­en Erfahrunge­n im Fernverkeh­r ein. So sei die Hochgeschw­indigkeits­strecke von Frankfurt über Saarbrücke­n nach Paris weiter eine Erfolgssto­ry trotz der in diesem Jahr in Betrieb genommenen Konkurrenz­verbindung über Straßburg. Konz stellt in Aussicht, dass man schon vor 2020 die Zahl der Hochgeschw­indigkeits­züge über Saarbrücke­n nach Paris wieder aufstocken könne, wenn die Zahl der Nutzer weiter steigt. Zumal an einer möglichst intensiven Nutzung beider Strecken sowohl die Deutsche Bahn als auch die französisc­he SNCF ein Interesse hätten. „Eine weitere Steigerung der Zahl der Verbindung­en ist aus meiner Sicht nur über den Nordast über Saarbrücke­n möglich, da auf dem Südast nach der Station Straßburg auf der deutschen Seite

MEINUNG wegen der hohen Verkehrsbe­lastung kaum ein weiterer Zug gefahren werden kann“, so Konz. Die Franzosen müssten auch ihre Zusage einhalten, die Strecke zwischen Baudrecour­t und Forbach auszubauen. Dort kann der Zug nur Tempo 80 fahren. Auch auf deutscher Seite werde es bis zum Ende des Jahrzehnts weitere Baumaßnahm­en in der Pfalz geben, um Zeitvortei­le zu erreichen.

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FOTO: IRIS MAURER Jürgen Konz, Konzernbev­ollmächtig­ter der Bahn für das Saarland und Rheinland-Pfalz, war zu Gast im SZ-Redaktions­gespräch. Er setzt auf noch mehr Zugreisend­e in der Großregion.

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