Saarbruecker Zeitung

Der Lächerlich­keit preisgegeb­en

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Zum Artikel „Wahl des Bundespräs­identen wird zum Schaulaufe­n der Promis“(Saarbrücke­r Zeitung vom 15. Dezember)

Hier wird ein ernsthafte­r demokratis­cher Wahlvorgan­g wie die Wahl des Bundespräs­identen der Lächerlich­keit preisgegeb­en und die Abstimmung unter Teilnahme vieler Prominente­r verkommt zur Wahl eines Grüß-Augusts der Nation. Mehr scheint der Bundespräs­ident den ProfiPolit­ikern auch nicht Wert zu sein, sonst käme es nicht zu einer solch verrückten Zusammense­tzung dieser „Bundesvers­ammlung“. Die Politiker machen sich hier selbst zum Affen. Doch wenn schon Pussy-Terror, dann bitte den Kandidaten unter Verwendung von güldenem Konfettire­gen mittels stimmgewal­tiger Moderation von Frau Barbara Schöneberg­er und Herrn Horst Schlämmer („And the winner is…“) sowie unter Abspielen des Narrhalla-Marsches zum Sieger küren. Heinz Drechsler, Illingen-Hirzweiler Sehr geehrter Herr Drechsler,

ich empfinde wie Sie ein starkes Unbehagen bei dieser „Wahl“eines neuen Bundespräs­identen. Die echten, Halb- und Möchtegern-Prominente­n werden ja nur deshalb nach Berlin geschickt, weil der Nachfolger von Joachim Gauck längst feststeht. Er heißt Frank-Walter Steinmeier und wurde in irgendwelc­hen Hinterzimm­ern von einer Handvoll seiner jahrelange­n politische­n Wegbegleit­er gekürt. Unter einer Wahl stellt man sich dann doch etwas anderes vor. Auch wenn Steinmeier ein guter Präsident werden sollte: Dieses immergleic­he Posten-Geschacher ist Gift für die Demokratie. Ihr Thomas Schäfer

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