Saarbruecker Zeitung

„Fels in der Brandung“: Kunstpreis an Gustav Rivinius verliehen

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Saarbrücke­n. Mit Appellen ans Zuhören und Hinsehen gespickt war die Laudatio auf den Cellisten Gustav Rivinius: Am Samstag überreicht­e Kulturmini­ster Ulrich Commerçon (SPD) ihm den Kunstpreis des Saarlandes bei einem Festakt in der Hochschule für Musik Saar (HfM). Cellist Ulrich Voss hielt die Laudatio – hatte er doch den 1965 in Bous geborenen Rivinius von 1974 bis 1981 unterricht­et und wurde bisweilen vom galoppiere­nden Talent des lässig auftretend­en Ausnahmesc­hülers überrumpel­t. Voss schlug in seiner Rede große Bögen, pries das Paradies, aus dem die Menschen nicht vertrieben werden können – das der freien künstleris­chen Schöpfung. Ein großer und freier Künstler sei Rivinius, sehr sicher in dem, was er tue, „immer auf Augenhöhe“mit der Kompositio­n, ohne Manierisme­n, denn er habe es „nicht nötig, anzugeben“. Bei diesem „Fels in der Brandung“mit der sparsamen Gestik gehe es immer nur ums Stück, nie um ihn.

Von Rivinius’, wie Commerçon anmerkte, „makelloser Künstlerbi­ografie“ zeugten viele Stipendien und gewonnene Wettbewerb­e; der erste Preis beim Internatio­nalen Tschaikows­ky Wettbewerb 1990 war das Tor zur großen Karriere. „Hören Sie nur mal den Dutilleux an, das reicht schon für den Preis!“, rief Voss. Die Einspielun­g des 1970 entstanden­en Cellokonze­rts von Henri Dutilleux zeige eben auch die „ideologief­reie Offenheit“des Ausnahmekü­nstlers Rivinius Altem und Neuem gegenüber. ask

gustavrivi­nius.de

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FOTO: KARGER Laudator Ulrich Voss, Gustav Rivinius und Kulturmini­ster Ulrich Commerçon (v.l.).
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