Wie ein ganzer Zirkus in die Turnhalle passt
Zum Abschluss der Adventslesungen im Theater Überzwerg gab es Lustiges aus Parvellas Schulgeschichten
Die Adventslesungen im Theater Überzwerg an den vier Samstagen vor dem Fest gehören zur Vorweihnachtszeit wie Lebkuchen und Tannenduft. Zum Abschluss lasen Steffen Kolodziej und Bob Ziegenbalg Erlebnisse der kleinen Schülerin Ella vor – vor ausverkauftem Haus.
Saarbrücken. Ella ist in der ersten Klasse und geht sehr gern zur Schule. Nirgendwo sonst passieren so lustige Sachen. An guten Tagen findet das sogar der Lehrer.
Die Geschichten um Ella und ihre Klassenkameraden sind voller Wortwitz, kindlicher Naivität und kreativer Ideen. Ella ist schlagfertig und erlebt tolle Abenteuer, von denen sie in den Büchern erzählt – angefangen vom coolen Vertretungslehrer und dem zurückgekehrten Klassenlehrer, der manchmal ganz schön blass um die Nase ist, wenn’s brenzlig wird. Die Schüler denken über ihn, er werde erpresst. Ella erzählt vom Ausflug ins Theater, dem „zimperlichen“Rotkäppchen sowie der Aufführung eines Krippenspiels. Eines ist sicher: Die Dinge laufen nicht, wie der Lehrer es sich vorstellt.
Die Besucher im ausverkauften Theater Überzwerg zeigen sich begeistert von der Lesung mit Steffen Kolodziej und Bob Ziegenbalg, die im Zwiegespräch aus den Büchern „Ella in der Schule“und „Ella und ihre Freunde außer Rand und Band“lesen. Mit verstellten Stimmen und komischem Minenspiel untermauern sie beim Erzählen das in den Büchern des Finnen Timo Parvela überspitzt dargestellte Aufeinanderprallen von naiven, aber grundehrlichen und in der Kinderwelt logischen Gedanken und Handlungen. So ist ständig für Spaß gesorgt.
Eine tolle Geschichte ist auch die, als Ellas Klasse heimlich einen Zirkus in der Turnhalle der Schule unterbringen muss. Dabei hat Pekka ein bisschen den Clown veräppelt. Dass der allerdings ausgerechnet auf den Mann prallt, der gerade die Drahtseile des Zirkuszeltes nachspannt, und dass das ganze Zelt deshalb zusammenfällt, konnte er ja nicht ahnen. Schlimm, dass ausgerechnet zu diesem Zeitpunkt die Tanten und Onkel vom Schulamt kommen.
Am Ende waren sich alle einig: eine gelungene Veranstaltung, musikalisch umrahmt von Diana Balanescu, die mit ihrem ausdrucksstarken Mezzosopran Lieder in Katalanisch und Rumänisch sang. Guido Allgaier begleitete sie an der Gitarre. Zum Schluss begeisterten sie mit „Feliz Navidad“.
Dorota Wünsch malte und zeichnete an ihrem kleinen Tisch im weihnachtlich geschmückten Bühnenraum Maria, Josef und die heiligen drei Könige. In der Pause konnte man ihr dabei auch ein wenig zusehen. Zuletzt wurde ihr gerahmtes Bild für 150 Euro unter den Theaterbesuchern versteigert. Das Geld erhöhte den Spendenbetrag aus den vier Lesungen auf rund 1650 Euro, Geld, das der Saarbrücker Tafel zugute kommt.