Saarbruecker Zeitung

Auch ein Sieg bringt dem VfL Wolfsburg keine Ruhe

Krisen-Club besiegt Eintracht Frankfurt mit 1:0 – Zukunft von Cheftraine­r Ismaël und Nationalsp­ieler Draxler aber weiterhin offen

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Wie geht es nun beim VfL Wolfsburg weiter? Mit dem Sieg gegen Frankfurt gelingt dem kriselnden Club ein kleiner Befreiungs­schlag. Kurz vor dem nächsten wichtigen Spiel kehrt vor allem um zwei Personalie­n keine Ruhe ein.

Wolfsburg. Der wechselwil­lige Julian Draxler erntete deutliche Worte von Teamkolleg­e Mario Gomez. Und Trainer Valérien Ismaël reagierte auf Fragen nach seiner Zukunft sichtlich gereizt. Beim kriselnden Fußball-Bundesligi­sten VfL Wolfsburg bleibt die Lage auch nach dem so wichtigen 1:0-Heimsieg gegen Eintracht Frankfurt weiter angespannt. „Es ist nervig, einfach nervig“, antworte Ismaël auf die Frage, ob er auch nach Weihnachte­n noch VfL-Trainer sei. Der in der Vorwoche noch aussortier­te Draxler, der überrasche­nd wieder in der Startelf gestanden hatte, war da schon kommentarl­os aus dem Stadion verschwund­en. Was Gomez in Richtung abwanderun­gswilliger Kollegen wie ihm gesagt hatte, dürfte Draxler aber registrier­t haben. „Wer nicht hier sein will, der soll auch gehen“, betonte der Nationalsp­ieler.

Kurz vor dem nächsten richtungsw­eisenden Spiel morgen (20 Uhr) bei Borussia Mönchengla­dbach kämpft der Viertletzt­e mit Problemen außerhalb des Platzes. Trotz kämpferisc­h guter Leistung gegen die zuvor seit acht Spielen ungeschlag­enen Frankfurte­r ist Ismaëls Zukunft mehr als fraglich. Knapp eine Woche nach der Demission von Sportchef Klaus Allofs wird der Franzose

Artistisch kämpft der überrasche­nd in die Startelf beorderte Julian Draxler (rechts) gegen David Abraham um den Ball.

wohl bald der nächste sein, der seinen Posten räumen muss. Laut Kicker hat der VfL bereits die Gespräche mit David Wagner intensivie­rt. Der aktuelle Trainer des englischen Zweitligis­ten Huddersfie­ld Town soll demnach der Wunschkand­idat für einen Neuaufbau in der Rückrunde sein. Ismaël aber gibt sich kämpferisc­h. „Die Mannschaft steht hinter mir“, sagte der 41-Jährige.

Draxler würde die Wolfsburge­r dagegen wohl am liebsten so schnell wie möglich verlassen. Immerhin waren die Pfiffe der eigenen Anhänger diesmal gegen ihn ausgeblieb­en. Mit einer engagierte­n Leistung zeigte Draxler den zuletzt von manchen Fans vermissten Charakter und bereitete das Siegtor von Jeffrey Bruma mit einer Ecke vor (33.). dpa

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FOTO: STEFFEN/DPA

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