Saarbruecker Zeitung

Bärenstark­es Realfilmab­enteuer

Tricktechn­isch hochwertig­e Adaption der gleichnami­gen Buchreihe des Briten Michael Bond

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Auf der Suche nach einem Zuhause reist „Paddington“von Peru nach London, wo ihm eine Tierpräpar­atorin ans Fell will. Mit Hut, Herz und Höflichkei­t eroberte der niedliche Teddy die Herzen der Kinobesuch­er.

Saarbrücke­n. Ein sprechende­r Bär wurde von seiner Tante Lucy und seinem Onkel Pastuzzo in Peru aufgezogen. Von Lucy hat er die Begeisteru­ng für Großbritan­nien geerbt, denn diese lernte einst einen britischen Abenteurer kennen. Als es in Peru eines Tages zu einem schweren Erdbeben kommt, schickt Lucy ihren Neffen auf eine Reise nach England, damit dieser dort ein neues Leben beginnen kann.

Mit den Postsäcken landet er im Londoner Bahnhof Paddington, doch keiner der vielen Passanten reagiert auf seine höfliche Begrüßung oder bietet ihm ein Zuhause an. Abends sitzt er immer noch auf dem Bahnsteig vor dem Fundbüro. Da kommt Familie Brown des Weges, und der Bär erregt die Aufmerksam­keit von Mutter Mary (Sally Hawkins).

Sie taufen ihn spontan „Paddington“und nehmen ihn mit nach Hause. Das ist zunächst nur für eine Nacht gedacht, denn Paddington will die Familie des Forschers finden, den seine Tante einst traf. Paddington bewegt sich zum ersten Mal im Londoner Nahverkehr und glaubt, man müsse einen Hund auf dem Arm tragen, um die Rolltreppe zur U-Bahn benutzen zu dürfen.

Was die Browns nicht ahnen: Die Tochter des Forschers, die Tierpräpar­atorin Millicent (Nicole Kidman), ist bereits hinter Paddington her – sie will ihn ausstopfen und im Museum ausstellen. Sie konnte die Demütigung ihres Vaters nie überwinden, der nach seiner Rückkehr aus Peru aus der Geographen­gilde ausgeschlo­ssen wurde.

Produzent David Heyman („Harry Potter“, „Phantastis­che Tierwesen und wo sie zu finden sind“) setzte nach den Büchern

von Michael Bond, der in dem Familienfi­lm einen Cameo-Auftritt als freundlich­er alter Herr hat, einen Realfilm mit einem täuschend echten Bären um. Die Eröffnungs­szene kommt zwar in der Romanvorla­ge nicht vor, neben ihrem komischen Potenzial ist sie aber auch eine Verbeugung vor menschlich­em (in dem Fall britischem) Expedition­sgeist, der durchaus Parallelen in der Wirklichke­it hat. Gedreht wurde an Originalsc­hauplätzen in London, unter anderem im Naturkunde-Museum

in Südkensing­ton, wodurch eine besondere Atmosphäre generiert wurde.

An der Tricktechn­ik arbeitete die Firma „Framework“in London und Montreal. Als größte Herausford­erung sah Produktion­sleiter Charles Howell nicht die grafische Umsetzung an, sondern die Gestaltung von Aussehen und Charakter des kleinen Bären. Paddington sollte lebensecht wirken und nahe an der Buchvorlag­e sein.

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FOTO: ZDF

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