Der SZ-Lokalreporter Peter Wagner ist tot

Lebach. Die ersten Mails, die Peter Wagner nach seiner FallbeilDiagnose schickte, unterschrieb er mit „frohem Gruß“. Bauchspeicheldrüsenkrebs, die Ärzte hatten ihm keine Hoffnung gemacht. Das war vor sechs Wochen. Er jedoch glaubte an sich und die Naturheilkunde und tröstete die, die um ihn bangten. Erleichterte seiner Familie und Freunden den Abschied durch Zuversicht. So war er, der Kollege, der mit „wp“kürzelte, ein hilfsbereiter, menschenzugewandter Mann. Einer, der als Marathonund Langstrecken-Läufer das Kämpfen trainiert hatte. Diesmal hatte er keine Chance. Er starb am Freitagabend mit 57 Jahren zu Hause in Lebach.

Seine ersten journalistischen Erfahrungen sammelte Peter Wagner, der mehrheitlich für den Regionalverband und die „Land“Seiten schrieb, Ende der 1980er Jahre in der Saarlouiser Lokalredaktion der SZ, 1991 wurde er Jungredakteur – und blieb bis zum Schluss leidenschaftlich fürs Lokale engagiert. Für die kleinen wie die spektakulären Geschichten Peter Wagner wandte der Lokalreporter dieselbe Sorgfalt und Liebe auf, suchte immer nach dem angemessenen Ton. Seine Texte gewannen Glanz durch subtile Beobachtungen, ein mühelos-elegant wirkender Schreibstil wurde sein Qualitätszeichen. Ob beim Wirtschaftsball, im Saarforst oder der Ortsratssitzung – Peter Wagner fand Zugang zu den Menschen, erwarb ihr Vertrauen, verriet es nie. Denn Selbstbespiegelung und missionarischen Eifer kannte er nicht. „wp“war diskret, höflich, integer, zuverlässig und bienenfleißig. So entwickelte er sich zu einem großen Sympathieträger für die Saarbrücker Zeitung, wie es Chefredakteur Peter Stefan Herbst hervorhebt.

In der Freizeit kniete sich Peter Wagner in sein jahrzehntelanges Hobby, die Rockmusik, oder er brach mit seiner Frau Stefanie zu Urlauben am Gardasee oder nach Mallorca auf. Die Bestürzung über seinen Tod ist groß. Ein SZKollege brachte dieser Tage den Verlust auf den Punkt: „Ausgerechnet Peter Wagner – was für ein feiner Kerl!“ce/ps