Saarbruecker Zeitung

Endstation Geisterbrü­cke

33-Jähriger unter Drogen im gestohlene­n Auto gestoppt – Sein Begleiter entkommt

- Von SZ-Redakteur Frank Kohler

Zum Kennzeiche­ndiebstahl gehört, wie erst gestern berichtet, fast immer eine weitere Straftat. Mindestens. Der jüngste Beweis stammt vom Sonntag: eine irre Flucht durch St. Johann und St. Arnual. Der Wagen war geklaut, der Mann am Steuer hatte Hasch und Alkohol intus und weitere gestohlene Nummernsch­ilder an Bord. Und einen Führersche­in hat er auch nicht.

Saarbrücke­n. Der schwarze Mercedes rollte ohne Licht durch die Mainzer Straße Richtung Innenstadt. Das war kurz nach 20 Uhr. Und fiel auf. Zwei Polizisten, mit ihrem Diensthund am Sonntag auf Streifenfa­hrt, wollten den Fahrer stoppen. Was folgte, fasst eine Sprecherin der Inspektion St. Johann so zusammen: Der Mann am Steuer des Mercedes ignorierte den Anhaltebef­ehl. Er gab Gas, zog nach links und preschte, zunächst auf der Saarbahntr­asse, Richtung Ostspange. Weiter ging die Jagd über die Brücke nach St. Arnual hinein.

Der Mann am Steuer ließ mehrere auf Rot stehende Ampeln hinter sich. In der Bruchstraß­e musste ein entgegenko­mmender Wagen aufs Trottoir ausweichen, damit’s nicht krachte. Die Flucht ging weiter bis ins Sträßchen Am Gutenbrunn­en. An der Geisterbrü­cke trat der Fahrer voll auf die Bremse, um noch vor einer Barriere zum Stehen zu kommen. Das geschah so abrupt, dass der Streifenwa­gen auffuhr. Die beiden Mercedes-Insassen wollten den Verfolgern noch zu Fuß entkommen. Die Polizisten und ihr Hund sprinteten hinterher. Wenigstens einen der Männer schnappten sie, den Fahrer. Sein Begleiter entkam in der Dunkelheit. Jetzt stellte sich heraus, dass sowohl die am Mercedes angebracht­en Nummernsch­ilder als auch das zur Fahndung ausgeschri­ebene Fahrzeug selbst gestohlen waren. Sechs weitere geklaute Kennzeiche­n lagen im nicht versichert­en Auto. Hinzu kommt: Der 33-jährige Mann aus Saarbrücke­n, der bereits viel auf dem Kerbholz hat, besitzt keinen Führersche­in. Er war am Sonntagabe­nd betrunken und hatte Haschisch genommen. Die Nacht und zunächst auch den Montag verbrachte er in einer Gewahrsams­zelle der Polizei. Dann ging’s zum Haftrichte­r. Den Beifahrer sucht die Polizei noch und ist deshalb für Angaben von Zeugen dankbar.

Hinweise auf diesen Mann und weitere Aussagen von gefährdete­n Verkehrste­ilnehmern bitte an die Polizeiins­pektion St. Johann in der Karcherstr­aße, Tel. (06 81) 9 32 12 33.

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