Saarbruecker Zeitung

„Keine Männer, keine Mannschaft“

Bundesligi­st Leverkusen steht vor Scherbenha­ufen – Fans fordern Trainer-Rauswurf

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Die Fans des Fußball-Bundesligi­sten Bayer Leverkusen forderten nach der 1:2-Heimnieder­lage am Sonntagabe­nd gegen Ingolstadt erstmals lautstark den Rauswurf von Trainer Roger Schmidt. Morgen geht es im Derby gegen Köln.

Leverkusen. Die Fans von Bayer Leverkusen gingen auf die Barrikaden, Jonathan Tah stellte seiner Mannschaft ein Armutszeug­nis aus. „Wir haben keine Männer, wir haben keine Mannschaft“, konstatier­te der Nationalsp­ieler nach der 1:2 (0:1)-Pleite der Werkself gegen den FC Ingolstadt schonungsl­os .

Unterdesse­n forderten die enttäuscht­en Anhänger nach dem Offenbarun­gseid gegen die Oberbayern erstmals in dieser Saison lautstark die Ablösung von Trainer Roger Schmidt. „Schmidt raus“, hallte es von den Rängen, nachdem Bayer bis auf Torwart Bernd Leno wieder mal auf ganzer Linie versagt hatte. Mit „Oh, wie ist das schön“verhöhnten die Fans ihre Stars sogar noch.

Trotz des Einzuges ins Achtelfina­le der Champions League steht Bayer nach dem 15. Bundesliga-Spieltag mit dem teuersten Kader der Vereinsges­chichte (262,45 Millionen Euro) vor einem Scherbenha­ufen. Schmidt erhielt aber trotz der Katastroph­en-Vorstellun­g seiner Mannschaft erneut Rückendeck­ung seines Sportchefs. „Natürlich sind wir nicht blind. Wir sehen, dass es im Moment nicht gut läuft. Das ändert aber nichts daran, dass wir mit Roger Schmidt einen sehr guten Trainer haben“, sagte Rudi Völler.

Sollte Bayer aber auch morgen (20 Uhr) im prestigetr­ächtigen Derby beim Erzrivalen 1. FC Köln patzen, müsste auch Völler seine Position überdenken. Denn dass er und Clubchef Michael Schade den Verein unter Schmidt blindlings ins Verderben rennen lassen, wird auch den Konzern-Gewaltigen nicht gefallen.

Schmidt selbst zeigte zwar ebenso wie Völler Verständni­s für die Reaktion der Fans, widersprac­h aber vehement der Darstellun­g Tahs. „Das kann ich so nicht stehen lassen, das trifft nicht zu“, sagte der 49-Jährige: „Wir liegen sieben Punkte hinter einem Champions-League-Platz und sind in der Königsklas­se vertreten. Von daher gibt es keinen Grund zu resigniere­n.“sid

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FOTO: IMAGO Die Leverkusen­er Fans sind mit ihrer Mannschaft nicht zufrieden – und fordern den Rauswurf von Trainer Roger Schmidt.

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