Strompreise bleiben für Saar-Haushalt 2017 weitgehend stabil
Zum Jahreswechsel plant kaum ein Versorger Änderungen
Saarbrücken. Die Stromversorger im Saarland halten die Preise 2017 weitgehend konstant. Erhöhungen bei der Umlage für Erneuerbare Energien (EEG) und bei Netzentgelten hätten sie durch günstigere Einkaufspreise ausgleichen können, teilte die Mehrheit der Anbieter mit.
Unterdessen erklärte der Bundesverband der Energie und Wasserwirtschaft (BDEW), dass mittlerweile ein Drittel des Stromverbrauchs in Deutschland aus Erneuerbaren Quellen gedeckt wird. Energie aus Atomkraftwerken macht nur noch 13 Prozent der Stromversorgung aus.
Die Kosten für die EEG-Zulage steigen zum Jahreswechsel an, ebenso die Netzentgelte. Gleichzeitig sind aber auch die Strompreise an den Börsen gesunken. Deshalb können viele Versorger die Preise konstant halten.
Saarbrücken. Die Stromkunden im Saarland können sich für das kommende Jahr zum größten Teil auf gleichbleibende Preise einstellen. Das hat eine Umfrage bei saarländischen Stadtund Gemeindewerken ergeben. Demnach gehen die meisten Stromversorger davon aus, dass sie die gestiegene EEG-Umlage ebenso wie die höheren Netzentgelte durch günstigere Einkaufskonditionen ausgleichen können. Die EEG-Umlage steigt 2017 von 6,35 auf 6,88 Cent, die Netzentgelte im Hochspannungsnetz des Versorgers Amprion werden im kommenden Jahr um zehn bis zwölf Prozent steigen.
Verbraucher in Völklingen und St. Wendel können 2017 sogar mit sinkenden Strompreisen rechnen. In beiden Versorgungsgebieten wollen die Stadtwerke ihre Tarife absenken. Christian Hauschild, Leiter Vertrieb der Stadtwerke Völklingen, begründet den Schritt mit der Tatsache, dass das Unternehmen einerseits günstig einkaufen konnte, andererseits auch intern restrukturiert wurde. Um die Kunden zu binden, müssten die Stadtwerke trotz der aktuellen Sanierung in diesem Bereich auf Margen verzichten. Auch in St. Wendel können Stromkunden ab März 0,9 Cent pro Kilowattstunde sparen.
Auf leicht steigende Preise müssen sich dagegen die Kunden in St. Ingbert und Kirkel einstellen. Beide haben einen leichten Preisanstieg angekündigt. Wie hoch dieser genau sein werde, stehe in Kirkel zwar noch nicht fest, sagt Michael Schneider von den Gemeindewerken. Allerdings gehe er davon aus, dass die Erhöhung weniger als 2,5 Prozent betragen werde.
Die Stadtwerke Bexbach werden zum Jahresbeginn zwar den Arbeitspreis leicht um rund 0,1 Cent senken, dafür steigt aber der Jahresgrundpreis um zehn Euro an. Für eine Familie mit einem Durchschnittsverbrauch von 4000 kWh bleibt am Ende trotz der Preissenkung ein um wenige Euro höherer Endpreis.
Der Trend geht bei den meisten Anbietern zu langfristigen Verträgen mit Preiszusagen. Die Kunden bekommen damit Planungssicherheit, die Versorger wiederum müssen keine Kündigungen fürchten.
Dass es zwischen den Anbietern im Saarland zu teilweise deutlichen Preisunterschieden kommt, liegt einerseits an den Konditionen, zu denen die Unternehmen ihren Strom eingekauft haben, andererseits aber auch an den jeweils unterschiedlichen Netzkosten in den Kommunen. Denn wegen teils deutlich verschiedener Erhaltungsund Investitionskosten kann es hier zu größeren Abweichungen kommen.