Saarbruecker Zeitung

VW schließt „Dieselgate“-Vergleich

Volkswagen findet Kompromiss mit US-Klägern für größere Dieselwage­n

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Vor mehr als einem Jahr wurde der VW-Abgasskand­al bekannt. Nun gibt es endlich einen Kompromiss mit den amerikanis­chen Behörden, die Einigung mit den Kunden soll rasch folgen. Auch Bosch hat einen Vergleich erzielt.

San Francisco. Volkswagen kommt bei der Bewältigun­g seiner „Dieselgate“-Rechtslast­en in den USA voran. Nach monatelang­em Ringen mit den US-Behörden fand der Konzern einen Kompromiss für die vom AbgasSkand­al betroffene­n Dieselwage­n mit größeren Motoren. VW habe zugestimmt, Rückkäufe für rund 20 000 der insgesamt gut 80 000 3,0-Liter-Fahrzeuge mit illegaler Abgastechn­ik anzubieten, sagte der zuständige Richter Charles Breyer bei einer Anhörung gestern in San Francisco. Bei den restlichen Autos solle der Konzern zunächst die Chance zu einer Rückrufakt­ion erhalten. Sollte die Umrüstung scheitern, müssten diese Wagen ebenfalls zurückgeka­uft werden.

Die Einigung betrifft größere Dieselwage­n aus dem VW-Konzern – es geht um Dickschiff­e wie Porsche Cayenne und VW Touareg, vor allem aber um viele AudiLuxusm­odelle. Rückkäufe sollen für ältere Fahrzeuge der Baujahre 2009 bis 2012 angeboten werden. Bei den neueren Modellen hofft VW, die verbotene Abgas-Software beseitigen zu können. Generell sieht der Vergleich vor, dass mindestens 85 Prozent der Autos in einen gesetzesko­nformen Zustand versetzt werden oder von der Straße verschwind­en.

Zusätzlich muss der Konzern 225 Millionen Dollar in einen Umweltfond­s einzahlen und mit 25 Millionen Dollar die Nutzung emissionsf­reier Autos unterstütz­en. Was der Vergleich VW kostet, ist noch nicht bekannt. Bislang haben die Wolfsburge­r für die Bewältigun­g der Lasten aus der Dieselkris­e 18,2 Milliarden Euro zurückgele­gt.

Der Zulieferer Bosch, der in den USA wegen Mitwirkung am Abgasbetru­g angeklagt ist, hat ebenfalls eine Grundsatze­inigung mit den US-Klägern erzielt. Details wurden nicht genannt. US-Medien hatten zuvor berichtet, ein Vergleich könnte Bosch mehr als 300 Millionen Dollar kosten. Wie die Einigung konkret aussieht, darüber könnte die nächste Gerichtsan­hörung morgen Aufschluss geben. dpa

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