Aufwändige Doku überzeugte auf ganzer Linie
Die Odyssee der einsamen Wölfe, 20.15 Uhr, ARTE: Nicht nur Wanderwölfe müssen bei ihrer Reise Durchhaltevermögen beweisen, auch die Zuschauer mussten für die Doku überdurchschnittlich viel Zeit investieren. Allerdings gaben sich die Macher des 88-Minüters Mühe, Öde zu vermeiden. Durch einen Mix aus Expertenstimmen, Grafiken, Spielszenen und Cartoons war er zwar lang, aber nicht langweilig.
Die aufwändige Machart spiegelte sich nicht zuletzt in den liebevoll gestalteten Illustrationen wider, mit denen verschiedene Sagen über das Raubtier dargestellt wurden. Da die Reise dreier Wölfe, die in den 2000ern mit GPS-Peilsendern ausgestattet wurden, nicht nur nacherzählt, sondern mit trainierten Artgenossen nachgestellt wurde, war es leichter, sich in die Materie einzufühlen. Da musste man sich schon ab und an daran erinnern, dass es sich um einen Wolfs-„Schauspieler“und nicht um das echte Tier handelte. Die schönen Aufnahmen der Natur taten ihr übriges für ein rundum positives Bild. Der Film vermittelte nicht nur, warum sich Wölfe wieder in Zentraleuropa verbreiten, sondern auch, weshalb Isegrim hierzulande einen schlechten Ruf hat. Die Mitteleuropäer sollten sich ein Beispiel an den Italienern nehmen, die den Wolf aus der Sage um Romulus und Remus als liebevolles Wesen kennen.
Artikelnummer: 200-1497