Kulturausgaben bundesweit auf fast zehn Milliarden gestiegen
Wiesbaden/Saarbrücken. Fast zehn Milliarden Euro sind im Jahr 2013 in Deutschland an öffentlichen Geldern in die Kultur geflossen. Die Ausgaben von Bund, Ländern und Gemeinden stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 4,2 Prozent auf insgesamt 9,9 Milliarden Euro. Dies geht aus dem Kulturfinanzbericht 2016 hervor, den das Statistische Bundesamt gestern in Wiesbaden veröffentlicht hat. Statistisch entfielen damit in der Kultur auf jeden Einwohner 122 Euro. Das waren fünf Euro mehr als 2012. Aktuellere Zahlen als die für 2013 lagen noch nicht vor.
Bei den Kulturausgaben in den Ländern lag das bevölkerungsreichste Bundesland NordrheinWestfalen in absoluten Beträgen mit 1,6 Milliarden Euro an der Spitze, gefolgt von Bayern (1,3 Milliarden) und Baden-Württemberg (1,1 Milliarden). Das Saarland gab 87,9 Millionen Euro für Kultur aus im Jahr 2013 (Platz zwölf ). Bei den nach Angaben der Statistiker aussagekräftigeren Pro-Kopf-Ausgaben kommt NRW dagegen mit 88,83 Euro nur auf den fünftletzten Platz unter den 16 Bundesländern. Den Spitzenplatz belegte hier Sachsen (191,73 Euro). Auf dem 13. Platz liegt das Saarland mit 77,84 Euro pro Einwohner. Schlusslicht ist Rheinland-Pfalz (64,88 Euro).
Im Jahr 2013 machten die öffentlichen Kulturausgaben bundesweit 0,35 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) aus (Saarland: 0,24 Prozent des BIP). Der größte Anteil entfiel mit 35 Prozent auf den Bereich Theater und Musik, gefolgt von den Bereichen Museen, Sammlungen, Ausstellungen (19,4 Prozent) und Bibliotheken (14,4 Prozent).
Das meiste Geld für die Kultur kommt von den Kommunen (45,4 Prozent), gefolgt von den Ländern einschließlich der Stadtstaaten (41 Prozent) und dem Bund (13,6 Prozent). Gemeinden und Länder gaben mit jeweils etwa 40 Prozent den größten Anteil für Theater und Musik aus. Der Bund förderte dagegen mit knapp 30 Prozent vorrangig die Kultur im Ausland. dpa/red