So kommen Engel ins Wohnzimmer
Heilige Kunst: Fünf Saarbrücker präsentieren der SZ ihre selbst gebastelten Krippen
Weihnachtszeit ist Bastelzeit. Und einige waren ganz schön fleißig. Wir haben SZ-Leser vor knapp zwei Wochen dazu aufgerufen, uns Bilder ihrer selbst gebauten Weihnachtskrippen zu schicken. Hier das Ergebnis.
Regionalverband. Einfach ignorieren? Geht nicht. Wer selbst gebastelte Krippen irgendwo entdeckt, hält in der Regel kurz inne und begutachtet die Details. So auch SZMitarbeiter Heiko Lehmann, der am 9. Dezember den Hobby-Heimwerker Horst Becker besuchte, oder besser gesagt: den Krippenbauer von Sitterswald. Der 64-Jährige, der in wochenlanger Handarbeit eine idyllische Krippen-Landschaft kreierte, ist offensichtlich nicht allein. Fünf weitere Weihnachtstüftler haben uns Bilder ihrer Kunstwerke geschickt. Darunter Thomas Holzer aus Ormesheim. Der 44-Jährige, der als Betreuer im Wohnstift Reppersberg arbeitet, ist Bastler aus Leidenschaft. In diesem Jahr hat er für die Heimbewohner eine Kastenkrippe gezaubert. „Die gucken die ganze Zeit rein“, sagt er und lacht.
Nicht ganz so frisch, aber entstaubt, ist die Krippe von Elke Kuhn. Die Krippe ist mehr als 40 Jahre alt. Die Saarbrückerin hatte damals mit ihr einen Krippen-Wettbewerb gewonnen. Vor einigen Jahren wäre das gute Stück beinahe entsorgt worden. Doch Kuhn holte es sich wieder zurück: „Sie hat jetzt einen Ehrenplatz unterm Weihnachtsbaum.“
Die Kreation von Wolfgang Hausherr ragt zwar 80 Zentimeter in die Höhe, verbraucht aber sonst wenig Platz. Denn die Krippe ist anders als das Gros ihrer Artgenossen zweidimensional. Das „ungewöhnliche Format“komme bei den Kindern gut an, berichtet der stolze Bauherr.
Auffällig bunt ist die Weihnachtspyramide von Norbert Martini. Der Saarbrücker Pfarrer hat biblische Inhalte in eine lebendige Figurenszenerie gegossen. Zur Weihnachtszeit und am Dreikönigstag thront das Werk in seiner Kirchengemeinde in der GrafJohann-Straße in Saarbrücken. Ihren Krippenstall baute die Quierschiederin Angelika Daniel vor vier Jahren. Seitdem sei er „jedes Jahr ein bisschen gewachsen“. Nicht auf den ersten Blick erkennbar: Das Grundgerüst ist ein ausrangierter Blumenständer. Es lohnt sich also auch hier, einen Moment innezuhalten und die Details zu begutachten.
„Die Bewohner sind hellauf begeistert.“Krippenbauer Thomas Holzer