Für Schubert wird es jetzt ganz eng
Mönchengladbachs Trainer nach 1:2 gegen Wolfsburg vor dem Aus – Dortmund nur 1:1 – Frankfurt marschiert
Mit einem 3:0-Sieg gegen den FSV Mainz hat sich Eintracht Frankfurt vorübergehend auf Tabellenplatz drei geschoben. Der Hamburger SV machte derweil mit einem 2:1 über den FC Schalke 04 Boden im Tabellenkeller gut.
Frankfurt. Eintracht Frankfurt hat ein überragendes Halbjahr in der Fußball-Bundesliga mit einem Derbysieg gekrönt. Das Team von Trainer Niko Kovac bezwang den FSV Mainz 05 gestern Abend mit 3:0 (1:0) und schaffte damit zumindest für eine Nacht den Sprung auf einen Champions-League-Platz. Die Hessen gewannen vor 48 500 Zuschauern aber viel zu hoch: Mainz ließ zahlreiche Großchancen aus und scheiterte immer wieder am überragenden Eintracht-Torwart Lukas Hradecky. Frankfurt dagegen traf durch Branimir Hrgota (18. und 85. Minute) und den eingewechselten Ayman Barkok (75.). 05-Stürmer Jhon Cordoba schwächte sein Team zudem durch eine Rote Karte wegen einer Tätlichkeit (55.). Mit dem Erfolg über Mainz festigten die Frankfurter auch ihre Vormachtstellung im Rhein-Main-Gebiet. Sie blieben in der kompletten Hinserie ohne Heimniederlage. Mainz war nach dem FC Bayern, Dortmund, Leverkusen und Schalke bereits das fünfte international spielende BundesligaTeam, das in Frankfurt nicht gewinnen konnte.
Borussia Dortmund beendete das Jahr 2016 ohne Heimniederlage, erlitt im Kampf um die Spitze aber einen weiteren Rückschlag. Beim 1:1 (0:1) gegen den FC Augsburg überwog bei den Schwarz-Gelben, die vor dem Anpfiff die Vertragsverlängerung von Nationalspieler Julian Weigl bis 2021 verkündeten, der Frust. Schließlich gelang dem BVB vor 80 360 Zuschauern trotz vieler Chancen nur der Ausgleich durch Ousmane Dembélé (47.). Dagegen schlugen sich die Augsburger auch im zweiten Spiel unter der Regie von Interimstrainer Manuel Baum beachtlich und kamen dank des Treffers des ehemaligen Dortmunders Dong Won Li (32.) zum verdienten Remis.
Der Hamburger SV verbesserte mit einem Sieg gegen Schalke 04 seine Bilanz zum Jahresabschluss auf. Im letzten Spiel vor Weihnachten siegten die Hanseaten mit 2:1 (0:0), die Tore erzielten Nicolai Müller (61. Minute) und Bobby Wood (82.). Die Königsblauen verkürzten durch Donis Avdijaj (90.). Schalkes Torhüter Ralf Fährmann (76.) hielt einen Elfmeter von Johan Djourou. Der HSV verließ mit 13 Punkten zumindest für eine Nacht die direkten Abstiegsränge.
Branimir Hrgota (links) bejubelt sein Tor zum 1:0 für Frankfurt gegen Mainz, sein Mitspieler Fabian darf sich auch freuen.
Bei Borussia Mönchengladbach brennt dagegen kurz vor Weihnachten endgültig der Baum. Das Team des seit Wochen angezählten Trainers André Schubert verlor nach einer trostlosen Vorstellung den Krisen-Gipfel gegen den VfL Wolfsburg verdient mit 1:2 (0:1) und geht mit Abstiegssorgen in die Winterpause. Wölfe-Trainer Valerien Ismael darf dagegen auf einen Verbleib hoffen, zumal Wunschkandidat David Wagner gestern absagte. Der 45-Jährige will nun doch Teammanager beim englischen Traditionsklub Huddersfield Town bleiben. Daniel Caligiuri (3.) und Mario Gomez (57.) trafen in einer schwachen Begegnung für die Gäste, für Gladbach erzielte Thorgan Hazard (52.) den zwischenzeitlichen Ausgleich. Den rundum enttäuschenden Fohlen droht nach nur einem Sieg aus elf Ligaspielen sogar der Absturz auf Rang 15, für Schubert wird es immer enger. Als potenzieller Nachfolger wird Ex-Wölfe-Trainer Dieter Hecking heiß gehandelt. sid/dpa