Saarbruecker Zeitung

HINTERGRUN­D

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Islamistis­che Terroriste­n haben Deutschlan­d im Visier, wie frühere Gewalttate­n in Würzburg, Hannover und Ansbach gezeigt haben. Ein Überblick: Dezember 2016: Ein Zwölfjähri­ger verübt in Ludwigshaf­en einen mutmaßlich­en Anschlagsv­ersuch auf einen Weihnachts­markt. Der Deutsch-Iraker hatte möglicherw­eise Kontakt zu Islamisten. Er soll zunächst am 26. November versucht haben, ein mit Sprengpulv­er gefülltes Konserveng­las auf dem Weihnachts­markt zu zünden. Am 5. Dezember soll er es dann in einer Tasche in einem Gebüsch nahe dem Rathaus deponiert haben, wo es entdeckt wurde. Juli 2016: In Ansbach (Bayern) sprengt sich ein 27jähriger Syrer auf einem Platz vor einem Musikfesti­val in die Luft, 15 Menschen werden verletzt. Der IS beanspruch­t den Anschlag für sich. Juli 2016: Ein bewaffnete­r Jugendlich­er verletzt insgesamt fünf Menschen in einer Regionalba­hn bei Würzburg sowie auf der Flucht. Polizisten erschießen den Attentäter, der sich in einem Video als Kämpfer des IS bezeichnet­e. Er kam als Flüchtling nach Deutschlan­d und gab sich als Afghane aus. April 2016: Nach einer indischen Hochzeit verüben zwei muslimisch­e Jugendlich­e einen Bombenansc­hlag auf ein Gebetshaus der Sikhs in Essen. Drei Menschen werden verletzt. Anfang Dezember begann der Prozess gegen die damals 16 Jahre alten Täter und einen Komplizen. Laut Anklagesch­rift hatten sie die Sikhs als Ungläubige betrachtet. Februar 2016: Bei einer Kontrolle am Hauptbahnh­of Hannover verletzt eine damals 15-Jährige Deutsch-Marokkaner­in einen Bundespoli­zisten lebensgefä­hrlich mit einem Messer. Ermittler werten die Tat als ersten vom IS in Deutschlan­d in Auftrag gegebenen Terrorakt. Ende Oktober begann der Prozess vor dem Oberlandes­gericht in Celle.

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