Das Böse ist zurück
Neu im Kino: „Rings“von F. Javier Gutiérrez
Sputnik war eine kalte Dusche, Laika dann eher nicht, 15 Jahre nach dem ersten aber Juri Gagarin befördert und 13 Jahren nach dem die Amerikaner Anfang der zweiten Teil von „The Ring“, 60er Jahre endgültig in die die die Zuschauer in Angst Propagandaklemme. Es waren und Schrecke versetzten, eben nicht die Cowboys geht der Horror jetzt weiter. aus dem freien Land der unbegrenzten Wieder mit dabei ist die mysteriöse Möglichkeiten, VHS-Kassette, in der sondern die Russen haben albtraumhafte Szenen und erst einen Satelliten und ein furchterregendes Mädchen dann einen Mann ins Orbit zu sehen waren. Wer geschossen. sich das Video angeschaut Die Schmach sitzt tief, umso hatte, sollte nach sieben Tagen wichtiger ist es nun, mit sterben. dem Mercury-Projekt zumindest
In „Rings“von F. Javier gleich zu ziehen. Gutiérrez kehrt das Böse also Gute Piloten hat man zur zurück. Der Film handelt Hand, aber es hapert mit den von Julia (Matilda Anna Ingrid Berechnungen beim Start Lutz) und ihrem Freund und – schlimmer – beim Rückeintritt Holt (Alex Roe), denen erneut in die Atmosphäre. das Video mit Samara, NASA-Abteilungsleiter Harrison dem Mädchen aus dem holt deshalb trotz Rassentrennung Brunnen, in die Hände gespielt schwarze Mathematikerinnen wird. Als sich Holt zunehmend ins Team. verändert, sucht Ein Wohlfühl-Film nach das Paar wahren Begebenheiten ist Hilfe bei das, der es kürzlich auf drei dem Wissenschaftler Oscar-Nominierungen gebracht hat, von denen eine Gabriel. Seinen die für den besten Film des Part Jahres ist. Womit klar ist, übernimmt dass man es mit einer Geschichtsstunde Schauspieler mit klarer Johnny Sympathieverteilung im Galecki, der Dienste eines Rückblicks aus aus der populären moralisch überlegenem USamerikanischen Blickwinkel zu tun hat. Ein Serie „Big Bang Theory“allseits bekannt ist. Als Wissenschaftler Gabriel soll er den unerklärlichen Phänomenen auf den Grund gehen. Doch Holt ist bereits mit einem Fluch belegt und jeder, der mit ihm in Berührung kommt, schwebt in Lebensgefahr. Gleichzeitig wird auch die dramatische Geschichte von dem Mädchen Samara Morgan neu aufgerollt, das in einem Brunnen sein nasses Grab fand und zum bösen Geist mutierte.
„Rings“basiert wie nach „The Ring“(2002) und „The Ring 2“(2005) auf dem japanischen Horrorfilm „Ring – Das Original“, der 1998 Einzug in die Kinos hielt. Dem neuesten Film liegen die Romanen, die der japanische Autor Kôji Suzuki seit 1991 veröffentlichte, zu Grunde. Kritiken zu „Rings“lagen bis Redaktionsschluss noch nicht vor. (USA 2016, 103 Min., Regie: F. Javier Gutiérrez; mit Johnny Galecki, Aimee Teegarden). Matilda Anna Ingrid Lutz als Julia.
Neu im Kino: „From Business To Being“von Hanna Henigin und Julian Wildgruber – Spannende Dokumentation 14-Stunden-Tage und enormer Leistungsdruck seien in seiner Position nichts Außergewöhnliches, sagt ein Manager für Großprojekte aus der Automobilbranche. In Stressphasen schlafe er kaum, weil er auch nachts nicht abschalten kann. So wie ihm geht es vielen.
Die Dokumentation „From Business To Being“von Hanna Henigin und Julian Wildgruber thematisiert die Auswirkungen der modernen Arbeitswelt auf den Menschen. Im Zentrum stehen drei Führungskräfte, die nach Auswegen aus dem Hamsterrad und nach einem erfüllten Arbeitsleben gesucht haben. Sie schildern ungeschönt ihre Erfahrungen und gewähren so einen authentischen Einblick in die Gefühlswelt der Führungsetagen. Selbstbewusstes Trio: Dorothy (Octavia Spencer), Katherine (Taraji P. Henson) und Mary (Janelle Monáe). Der Zuschauer begleitet sie bei ihrem Versuch, ihr Leben mithilfe von Meditation und Bewusstseinsübungen zu entschleunigen.
In „From Business To Der Ex-Investment-Banker Rudolf Wötzel kündigte seinen Job. Being“gibt es keinen Erzähler, der durch die Dokumentation führt. Die Aussagen der Interviewten werden nicht eingeordnet. Das ermöglicht zum einen, dass der Zuschauer sich ein vollkommen ungefärbtes Bild machen kann. Es führt in Teilen des Films jedoch dazu, dass dieser etwas unentschlossen wirkt. Auch wenn die einzelnen Interviews und Szenen stimmig verbunden und zusammengeschnitten sind.
An manchen Stellen würde es eine Einordnung dem Zuschauer erleichtern, die Zusammenhänge besser zu verstehen. So etwa wenn der Aktionsforscher Otto Scharmer über seinen Ansatz spricht, mit dem er das Denken in Führungsetagen von einem Ego-Bewusstsein zu einem ganzheitlichen ÖkoBewusstsein umwandeln will. Dennoch gelingt den
USA 2016, 127 Min.; Regie: Theodore Melfi; Buch: Melfi, Allison Schroeder; Kamera: Mandy Walker; Musik: .Wallfisch, Williams, Zimmer; Darsteller: Taraji P. Henson, Octavia Spencer, Janelle Monáe, Kevin Costner, Mahershala Ali, Kirsten Dunst. Filmemachern, auch aufgrund des hochaktuellen und brisanten Themas, eine spannende Dokumentation.
Sie regt den Zuschauer an, über die eigene Situation nachzudenken. Und darüber, in welcher Berufswelt wir arbeiten und in welcher Gesellschaft wir leben wollen. Der Film zeigt schöne Landschaftsbilder und Eindrücke von Meditationsund Achtsamkeitsseminaren. Zu Wort kommen auch Meditationslehrer und Leute aus Wirtschaft und Wissenschaft, die sich damit beschäftigen, wie ein Sinneswandel im Wirtschaftsleben herbeigeführt werden kann. Weg von starrem Druck und reinen Effiziensgedanken hin zu mehr Entfaltungsmöglichkeiten des Einzelnen und einer humaneren Wirtschaft. (D 2016, 90 Min., Filmhaus Sb)