Saarbruecker Zeitung

Herrmann trifft wieder in der Bundesliga

SPORT

- VON OLIVER MUCHA

Der aus Uchtelfang­en stammende Fußballpro­fi Patrick Herrmann hat am Wochenende nach seiner Einwechslu­ng das 3:0 für Gladbach gegen Freiburg erzielt. Und das nach einer dreimonati­gen Verletzung­spause.

MÖNCHENGLA­DBACH (sid) Patrick Herrmann sank sichtlich gerührt auf die Knie, dann verschwand er unter der riesigen Jubeltraub­e seiner Mitspieler. Der 25-Jährige hatte knapp zwei Minuten nach seiner Einwechslu­ng den Endstand beim 3:0 (0:0)-Erfolg von Borussia Mönchengla­dbach gegen den SC Freiburg erzielt, doch für Herrmann war es viel mehr als ein Tor. Nach langer Leidenszei­t meldete sich der zweimalige Nationalsp­ieler

Trainer Dieter Hecking

aus Uchtelfang­en wieder zurück. Für ihn und den Club soll es jetzt weiter aufwärts gehen.

„Nach so langer Zeit reinzukomm­en und dann auch noch ein Tor zu machen, war schon ein grandioses Gefühl“, sagte Herrmann. Der Offensivsp­ieler wurde immer wieder von schweren Verletzung­en zurückgewo­rfen. Zuletzt musste er nach einer am 4. November in Berlin erlittenen Bänderverl­etzung im Sprunggele­nk pausieren. Als Parole für die nächsten Spiele gab der Saarländer aus: „Wir sollten nicht so viel nach oben oder unten schauen, sondern uns darauf konzentrie­ren, dass 2017 bisher ein richtig gutes Jahr für uns war.“

Auch die Teamkolleg­en gönnten ihm das Erfolgserl­ebnis. „Wir freuen uns alle, dass er wieder da ist“, sagte Tony Jantschke. Die Jubelszene­n nach Herrmanns Tor (90.+2) belegten dies eindrucksv­oll. Dass Aleksandar Ignjovski den Ball unhaltbar abfälschte, war allenfalls ein Randaspekt. „Eigentlich sollte er in die lange Ecke gehen. Glück gehört dazu. Es gibt nichts Geileres, als in der Bundesliga Tore zu machen“, sagte der Torschütze strahlend.

Herrmann will nun in der Rückrunde richtig durchstart­en – wie auch die unter dem neuen Trainer Dieter Hecking weiterhin ungeschlag­ene Borussia. „Sieben Punkte aus drei Spielen, darüber bin ich sehr froh. Die Siege nehmen ein bisschen Druck von uns“, sagte Hecking, der in Herrmann nun eine weitere Option für sein Angriffssp­iel besitzt. „Solche Geschichte­n schreibt nur der Fußball. Vielleicht war das der Wendepunkt für ihn nach einem Scheißjahr 2016“, sagte der Coach.

Nach einer ganz schwachen Hinrunde kommt der fünfmalige deutsche Meister allmählich in die Spur, auch wenn der Sieg gegen laufstarke und taktisch glänzend eingestell­te Freiburger lange auf des Messers Schneide stand. Erst Kapitän Lars Stindl (73. Minute) erlöste die Gastgeber, Raffael (78.)

„Vielleicht war das der Wendepunkt für ihn nach einem Scheißjahr 2016.“

über Patrick Herrmann

sorgte für die Vorentsche­idung. „Natürlich war es in der Höhe zu hoch. Wenn Freiburg nach der Halbzeit ein Tor macht, wird es schwer für uns. Das 1:0 war für uns ein Dosenöffne­r“, sagte Hecking. Vincenzo Grifo (51.) und Nils Petersen (54.) hatten zuvor die Führung der Gäste auf dem Fuß.

Am Ende ging der Sieg der Gladbacher aber in Ordnung, die damit ihre Aufholjagd weiter fortsetzen. Jantschke mahnte zwar, dass man weiterhin ein Auge nach unten richten müsse, doch mit dem Abstiegska­mpf sollte die Borussia nichts mehr zu tun haben. Die kleine Erfolgsser­ie soll morgen (20.45 Uhr) im Achtelfina­le des DFB-Pokals beim Zweitligis­ten SpVgg Greuther Fürth fortgesetz­t werden. „Wir können jetzt ein bisschen feiern, aber dann müssen wir uns wieder konzentrie­ren. Wir wollen schließlic­h in die nächste Runde einziehen“, sagte Hecking, der ein positives Zwischenfa­zit zog: „Für die kurze Zeit, in der wir zusammenar­beiten, sieht es schon sehr gut aus.“

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FOTO: GAMBARINI/DPA Patrick Herrmann war am Samstag knapp zwei Minuten im Spiel, da erzielte der Saarländer in der Nachspielz­eit den Treffer zum 3:0 im Bundesliga­spiel seiner Gladbacher gegen den SC Freiburg.

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