Saarbruecker Zeitung

Wiesbach gewinnt Fußball-Hallenmast­ers

Der Fußball-Oberligist FC Hertha Wiesbach hat in der mit 3400 Zuschauern restlos ausverkauf­ten Saarlandha­lle das Hallenmast­ers gewonnen.

- VON PHILIPP SEMMLER

SAARBRÜCKE­N Als Hendrik Schmidt, Mittelfeld­spieler des Fußball-Oberligist­en FC Hertha Wiesbach, gestern um 18.54 Uhr den Siegerpoka­l des 25. Volksbanke­n-Hallenmast­ers in die Höhe stemmte, kannte die Freude bei ihm und seinen Mitspieler­n keine Grenzen mehr – eine Jubeltraub­e in Schwarz-Gelb. Mit 4:2 hatte sich Wiesbach gerade im Finale gegen die Spvgg. Quierschie­d durchgeset­zt. Dass der Pokal deutliche Beschädigu­ngen aufwies, war den Siegern dabei völlig egal. Der Pokal hatte kurz vor dem Ende des Finals einen Volltreffe­r erhalten. Ein wuchtiger Schuss von Quierschie­ds Mexhid Kadrija wuchtete den hinter dem Tor aufgebaute­n Pokal von seinem Podest. Danach war er schief – und am Sockel fehlte ein Stück.

„Wir haben ein überragend­es Turnier gespielt“, freute sich Hertha-Trainer Michael Petry nach der Siegerehru­ng. „Das ist einfach überwältig­end. Ich kann meine Gefühle noch gar nicht beschreibe­n“, meinte Wiesbachs Nico Veeck freudestra­hlend. Der 22Jährige hatte sein Team im Endspiel mit 1:0 in Führung gebracht. Danach erhöhte Giovanni Runco auf 2:0, ehe Quierschie­d durch Lukas Mittermüll­er auf 1:2 verkürzte. Nur Augenblick­e später stellte Patrick Ackermann mit seinem Tor zum 3:1 den alten Abstand wieder her. Als Boris Becker knapp zwei Minuten vor Schluss auf 4:1 erhöhte, war die Partie entschiede­n. Für Quierschie­d reichte es nur noch zum 2:4-Anschlusst­reffer Sekunden vor der Schlusssir­ene durch Mittermüll­er. „Ich bin jetzt natürlich etwas enttäuscht“, sagte der Doppel-Finaltorsc­hütze der Spotverein­igung: „Aber wir können dennoch stolz auf das sein, was wir geleistet haben.“

Denn dass seine Mannschaft im Finales tand,wa reine Riesen überraschu­ng. DieSpvgg. hatte in der Qualifikat­ion nämlich erst in letzter Sekunde das Masters-Ticket gelöst. In der Gruppe B zog das Team von Trainer Lothar Pesch dann als Erster ins Halbfinale ein. Unterstütz­t von 300 lautstarke­n Anhängern, die ihr Team immer wieder nach vorne peitschten, schaffte der abstiegsbe­drohte Saarlandli­gist dann im Halbfinale eine ganz große Sensation und bezwang Oberligist Saar 05 mit 5:2. „Die Fans haben Kräfte freigesetz­t. Ohne sie wären wir nie soweit gekommen“, erklärte Mittermüll­er dankbar.

Im zweiten Semifinale hatte sich Wiesbach zuvor mit 6:1 gegen den VfB Dillingen durchgeset­zt. Die Hüttenstäd­ter hatten in der Vorrunde überrasche­nd den Masters-Champion der beiden vergangene­n Jahre, den FV Diefflen, aus dem Turnier gekegelt. Nach einem 3:6 gegen Dillingen war für den FV nach der Vorrunde Schluss. Die Enttäuschu­ng war danach bei den Akteuren der RotWeißen natürlich riesengroß. „Jedem, der ein Sportlerhe­rz hat, tut so etwas weh“, meinte Diefflens Torjäger Fabian Poß. Der 22-Jährige gab aber auch zu, dass sein Team nicht den besten Tag erwischt hatte. „Wir sind schon durchwachs­en gestartet, und das hat sich dann leider fortgesetz­t. Gegen Dillingen hat es auch ein wenig die Konzentrat­ion gefehlt.“

Deutlich besser als bei den Dieffler Spielern war die Gemütslage beim Veranstalt­er, dem Saarländis­chen Fußballver­band (SF V ).„ Super Spiele, super Stimmung, viele Tore “, zogSFV- Spielleite­r Ad albert Strauße in zufriedene­s Fazit des 25. Volksbanke­n Mast ers. 3400 Besucher waren in der restlos ausverkauf­ten Saarlandha­lle. Beim 25. Masters konnte der Verband übrigens den 900 000 Zuschauer seit dem Start der Serie begrüßen. Dies war die 28-jährige Lebacherin Katharina Gill. Sie erhielt als Geschenk.

Vor dem großen Finale hatte sich derVfB Dillingen durch ein spektakulä­res 9:7 nach Verlängeru­ng gegen Saar 05 Rang drei gesichert. „Wenn mir vor der Hallenrund­e jemand gesagt hätte, dass wir das drittbeste Hallenteam im Saarland in diesem Winter werden, hätte ich ihn für verrückt erklärt“, sagte Trainer Oliver Dillinger zufrieden.

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FOTO: WIECK So sehen Sieger aus: Die Spieler des FC Hertha Wiesbach rasten nach dem Finalsieg gegen Quierschie­d völlig aus vor Freude.

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