Saarbruecker Zeitung

Özoguz will leichtere Einbürgeru­ng

Ein Expertenkr­eis um die Integratio­nsbeauftra­gte fordert ein Einwanderu­ngsgesetz.

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BERLIN (epd). Eine Expertenko­mmission der SPD-nahen Friedrich-Ebert-Stiftung facht die Debatte über ein Einwanderu­ngsgesetz neu an. Deutschlan­d sei faktisch ein Einwanderu­ngsland, dazu müsse es klare Regeln für alle Formen der Migration geben, sagte die Integratio­nsbeauftra­gte der Bundesregi­erung, Aydan Özoguz (SPD), gestern bei der Vorstellun­g des „Leitbilds für die Einwanderu­ngsgesells­chaft“. Özoguz, die Vorsitzend­e der 38-köpfigen Kommission, betonte, mit den Leitlinien wolle man die Debatte über Chancengle­ichheit von Migranten forcieren und die Wahrnehmun­g von Migration in der Gesellscha­ft verbessern. „Vermeintli­che Obergrenze­n oder Deckelunge­n der Einwanderu­ng sind keine wirkliche Lösung“, sagte sie. Vielmehr müssten Strukturen geschaffen werden, um Zuwanderun­g zu bewältigen und Konkurrenz­denken zwischen Gruppen zu überwinden. Die Kommission plädiert für einen leichteren Zugang von Migranten zum Arbeitsmar­kt, bessere kommunale Mitbestimm­ungsrechte und einen leichteren Zugang zur deutschen Staatsbürg­erschaft.

Außerdem solle das Grundgeset­z um ein Bekenntnis zur Chancengle­ichheit bei Einwanderu­ng erweitert werden, fordert das Gremium. Ein Bundespart­izipations­gesetz soll Regeln für die weitere interkultu­relle Öffnung von Verwaltung­en des Bundes regeln. Außerdem schlugen die Experten einen Nationalen Rat für Integratio­n und verstärkte politische Bildung ähnlich dem Nationalen Ethikrat vor.

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