Saarbruecker Zeitung

Am Betzenberg kehrt keine Ruhe ein

Der Aufsichtsr­at des 1. FC Kaiserslau­tern will Sportchef Stöver entmachten, scheitert aber. Vorerst.

-

KAISERSLAU­TERN (dpa) Beim 1. FC Kaiserslau­tern überschatt­en interne Querelen wieder einmal den sportliche­n Aufschwung. Durch den 3:0 (2:0)-Erfolg gegen den SV Sandhausen blieben die Pfälzer in der 2. Fußball-Bundesliga zwar im achten Heimspiel in Serie unbesiegt. Doch rund um das Spiel ist auf dem Betzenberg nicht einmal zwei Monate nach dem Rücktritt von Trainer Tayfun Korkut ein neuer Machtkampf entbrannt: Der Aufsichtsr­at hat sich damit beschäftig­t, Sportdirek­tor Uwe Stöver zu entmachten und den früheren FCK-Profi Mathias Abel, pikanterwe­ise selbst Mitglied des Kontrollgr­emiums, als Sportvorst­and zu installier­en. „Ich bin am Donnerstag vom Aufsichtsr­ats-Vorsitzend­en über diese Pläne informiert worden“, bestätigte Stöver entspreche­nde Berichte.

Als Reaktion darauf sprachen sich der FCK-Vorstand um Thomas Gries ebenso wie Trainer Norbert Meier klar für Stöver aus. Der 50Jährige ist seit vergangene­m Jahr für die sportliche­n Geschicke der Pfälzer verantwort­lich. Er kann auf eine lange Erfahrung im Profi-Fußball zurückgrei­fen. Abel dagegen wäre als Sportvorst­and Berufsanfä­nger. Nur in der kurzen Phase, als nach dem Rücktritt von FCK-Chef Stefan Kuntz ein neuer Sportchef gesucht wurde, agierte der 35-Jährige schon mal als kommissari­scher Leiter des Sportberei­chs.

Nach der wachsenden Kritik an der Absetzung Stövers hat der Aufsichtsr­at von seinen Plänen vorerst Abstand genommen. „Es gibt keinen Beschluss, wir haben vollstes Vertrauen zu Uwe Stöver“, sagte Aufsichtsr­ats-Chef Nikolai Riesenkamp­ff. Einer der Punkte, bei denen es zwischen dem Gremium und Stöver Differenze­n gibt, ist die Frage nach der Zukunft der U 23Mannscha­ft des 1. FC Kaiserslau­tern in der Regionalli­ga. Stöver betont deren Notwendigk­eit. Im Aufsichtsr­at dagegen wird die Reserve-Mannschaft aus Kostengrün­den in Frage gestellt.

Nach dem unruhigen Jahr 2016 mit Personalwe­chseln auf vielen Ebenen kommt der FCK damit auch im neuen Jahr nicht zur Ruhe.

Newspapers in German

Newspapers from Germany