Saarbruecker Zeitung

Gladbach trotz 0:1-Hypothek zuversicht­lich nach Florenz

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FLORENZ (sid) Im schwarzen Anzug und mit weißen Kopfhörern schlendert­e Raffael durch den Düsseldorf­er Flughafen. Sprechen wollte der große Hoffnungst­räger von Borussia Mönchengla­dbach ganz typisch nicht, die große Bühne und den Kontakt mit den Medien überlässt der Brasiliane­r nur zu gern den anderen. Dafür wird es beim schwierige­n Zwischenru­nden-Rückspiel in der Europa League beim AC Florenz (heute, 21.05 Uhr/Sport1) umso mehr auf Raffaels Qualitäten auf dem Platz ankommen. Denn nach dem 0:1 im Hinspiel braucht Gladbach zwingend einen Sieg.

Dennoch bleiben die Gladbacher zuversicht­lich – auch weil mit Raffael eine der wichtigste­n Stützen der Offensive zurückkehr­t. In der Liga hat der Brasiliane­r mit fünf Treffern in nur 13 Einsätzen die beste Quote aller Borussen. „Wir sind optimistis­ch, weil wir im ersten Spiel wirklich sehr gut gespielt haben – außer dass wir eben keine Tore gemacht haben“, sagte Oscar Wendt: „Aber wir sind immer in der Lage, ein, zwei oder drei Tore zu schießen.“Der Uchtelfang­er Patrick Herrmann forderte salopp: „Wir müssen die Dinger einfach machen.“

So banal es klingt: Trotz der beiden jüngsten Niederlage­n gegen Florenz und RB Leipzig (1:2) stimmte im Spiel der Borussia unter Trainer Dieter Hecking zuletzt ziemlich viel. Dynamik, Kreativitä­t, Zug zum Tor und Pressing erinnern an erfolgreic­here Tage. Nur mit der Verwertung der zahlreiche­n Chancen klappt es derzeit nicht. So auch im Hinspiel in der vergangene­n Woche, als Heckings Team reihenweis­e beste Möglichkei­ten vergab und letztlich bestraft wurde. Gut für Gladbach, dass mindestens 90 Minuten bleiben, das auszubügel­n. Weniger gut, dass Florenz im heimischen Stadio Comunale Artemio Franchi deutlich stärker spielt als auswärts. In der Liga ist die Fiorentina daheim ungeschlag­en. Doch dass die Borussia in wichtigen Auswärtssp­ielen bestehen kann, zeigte das 2:0 in der Champions League bei Celtic Glasgow. „Wir geben uns nicht geschlagen, 0:1 ist nicht die Welt“, sagte Mittelfeld­spieler Jonas Hofmann kämpferisc­h.

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