Saarbruecker Zeitung

Erbsen, Bohnen & Linsen

5. bis 19. März: Saarländis­che Hülsenfrüc­hte-Wochen – Köstliche Gerichte in acht Spitzen-Restaurant­s

- Von Thomas Reinhardt

Winzer zu Gast Am Freitag, 17. März, 20 bis 24 Uhr, ist im überdachte­n Weingarten von Domenico’s in Bous (Saarbrücke­r Str. 76a) der Winzer Luciano Zeoli vom Weingut Monticino aus der Romagna zu Gast. Er wird die Produktpal­ette des familär geführten Gutes vorstellen. Das liegt zwischen Emilia und Romagna, daher ist der Traubenanb­au aus beiden Regionen möglich: Pignoletto (Emilia), aber auch Albana (Romangna), Cabernet (Emilia), Sangiovese (Romagna), Barbera (Emilia) und einige mehr. Eine Spezialitä­t ist der cremige und extraktrei­che Weißwein Albana Codronchio. Zu der Probe gibt es Salsiccia, Brotaufstr­iche und mediterran­e Köstlichke­iten.

>> Tel. (0 68 34) 92 25 33 www.domenicos.de Erbsen, Bohnen, Linsen & Co sind vielfältig und gesund. Gemeinsam mit bekannten saarländis­chen Köchen will Slowfood-Saar sie neu entdecken. Dazu finden vom 5. bis 19. März die ersten Saarländis­chen Hülsenfrüc­htewochen statt.

„Feinschmec­ker können sich bei den teilnehmen­den Betrieben selbst überzeugen, dass Hülsenfrüc­hte keine langweilig­en Lebensmitt­el sind, sondern jedes Menü bereichern, vor allem, wenn sie in der eigenen Region wachsen“, erklärt Holger Gettmann, Leiter Slow Food Saar. Mit dabei sind folgende Restaurant­s: Landgastho­f Paulus in Sitzerath; Werns Mühle in Ottweiler/Fürth; Landhotel Zur Saarschlei­fe in Orscholz; Niedmühle in Rehlingen/Eimersdorf; Bistro Pastis im La Maison in Saarlouis; Restaurant Frischbier in Schmelz; Unter der Linde in Saarbrücke­n/St. Arnual und der Gräfinthal­er Hof in Bliesmenge­n-Bolchen.

Der Zeitraum sei mit Bedacht ausgewählt, so Gettmann, gelte doch der erste Sonntag nach Fastnacht im Volksmund als „Erbsensonn­tag“, an dem die Fastenzeit beginnt. So wird auch heute noch in Wadrill das „Erbsenrad“gerollt. Die Heimat- und Naturfreun­de Wadrill erwarten zu diesem Event zirka 500 Gäste.

Die Vereinten Nationen hatten das Jahr 2016 zum „Internatio­nalen Jahr der Hülsenfrüc­hte“erklärt. Aus diesem Anlass hatte Slow Food Saarland schon mit einer Fotoausste­llung, einer Feldbegehu­ng und kreativen Menüs auf die Vielfalt der Hülsenfrüc­hte aufmerksam gemacht. Nicht nur Freunde fleischlos­er Kost haben in den letzten Jahren die vielen Vorteile von Hülsenfrüc­hten erkannt. In Suppen, Hauptspeis­en und Beilagen schmecken sie köstlich, machen satt und kosten nicht allzu viel. Zudem gelten sie als ertragreic­h und klimaneutr­al.

An der Saar blickt man auf eine lange Hülsenfrüc­hteVergang­enheit zurück. Neben Funden bei archäologi­schen Ausgrabung­en in gallo-römischen Siedlungen, sind zum Beispiel Erbsen Ein Klassiker der guten Regionalkü­che: Bibbelsche­sbohnesupp. Sieht ansprechen­d aus und schmeckt sehr fein: Linsensala­t mit Bachsaibli­ng vom Restaurant Gräfinthal­er Hof. untrennbar mit der saarländis­chen Montangesc­hichte und Arbeiterku­ltur verbunden. Als Lieferant von Vitaminen, Mineralien und vor allem Energie spendendem Eiweiß, durften sie in keinem Arbeiterga­rten fehlen.

In Besseringe­n huldigt man noch heute mit dem alljährlic­hen „Linsenfest“den Linsen. In Lautzkirch­en sangen bis vor wenigen Jahren die älteren Einwohner das Lied der Bohnen anlässlich des „Bohnenfest­s“. Vor allem auf Initiative der BliesgauÖl­mühle in Bliesransb­ach besinnen sich seit 2013 immer mehr Landwirte auf diese alten Kulturpfla­nzen zurück. Das hängt damit zusammen, dass Hülsenfrüc­hte meist nicht alleine wachsen können, sondern einer „Stützpflan­ze“bedürfen. Das ist neben dem Hafer vor allem Leindotter, aus dem das schon über die Landesgren­ze hinweg bekannte Leindotter­öl hergestell­t wird. Nun sind neben schwarzen und grünen neuerdings auch rote Linsen und Erbsen aus der Region erhältlich. Nach dem Slowfood-Motto: „Gut, sauber, fair“erfolgt der Anbau nicht anonym, sondern die Landwirte werden genannt.

>> Weitere Infos bei: Holger Gettmann,

Tel. (01 75) 2 02 09 80 oder Tel. (06 81) 4 80 09

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